Miezen: Bundesliga-Abschied ohne Dampf und Kampf

Blomberg/Trier · Das letzte Erstligaspiel für mindestens 17 Monate ist für die Trie rer Miezen ohne Erfolgserlebnis zu Ende gegangen: Absteiger MJC verlor mit 19:27 (10:13) beim Tabellenachten HSG Blomberg.

Blomberg/Trier. Ostersamstag 2000: Mit einer Riesenparty feiern die Trierer Miezen und ihre Fans nach dem Sieg gegen Göppingen den Erstligaaufstieg in der Wolfsberghalle. Ostersamstag 2013: Mit dem 19:27 bei der HSG Blomberg endet exakt um 17.51 Uhr eine 13-jährige Ära, denn mit dem Abpfiff ist - vorerst - die Bundesligazeit der Trierer Handball-Miezen offiziell beendet."Der Dampf war raus, seitdem feststand, dass wir abgestiegen sind. Wir haben uns nicht gegen die Niederlage gestemmt", meinte Trainer Jörn Ilper. Gastgeber Blomberg wollte gewinnen, um die letzten theoretischen Zweifel an Rang acht und der damit verbundenen Playoff-Teilnahme ad acta zu legen. Und die HSG hatte - wie Trainer Andre Fuhr meinte - ein besonderes Ansinnen: "Wir haben beim Hinspiel in Trier unsere schlechteste Saisonleistung geboten und beim Absteiger verloren. Dafür wollten wir Revanche nehmen." Und das gelang auch dank einer Steigerung nach der Pause. Zur Pause hatten die Gastgeber mit 13:10 geführt, nachdem die MJC die Partie bis zum 10:11 offen gestalten konnte - vor allem dank des starken Nachwuchs-Duos Nathalie Adeberg/Lena Zelmel.Aber dann brach das Schicksal über Trier hinein: Viele technische Fehler, viele vergebene Chancen sorgten dafür, dass sich die HSG - mit den Ex-Miezen Anna Monz und Caroline Thomas (künftig bei Koblenz/Weibern) - schnell absetzte. Damit haben die Miezen ihre 13. Bundesliga-Saison mit zwei Siegen, drei Remis und 17 Niederlagen beendet. Mit zwei Punkten weniger hatten die Triererinnen im Vorjahr die Liga gehalten, allerdings gab es seinerzeit nur einen sportlichen Absteiger. Zumindest eine Bestmarke hat die MJC allerdings gesetzt: Mit 138 Treffern wurde Carolin Schmele gemeinsam mit Laura van der Heijden (Oldenburg) Torschützenkönigin der Normalrunde — das hatte noch nie eine Trie rer Spielerin geschafft. Ob Schmele auch in Liga zwei bei den Miezen spielt, scheint offen angesichts der Aussage von Weiberns Trainerin Ildiko Barna in der Rhein-Zeitung: "Wir wollten sie verpflichten, aber sie wird künftig im Ausland spielen."Während die Spielerinnen nun eine Woche trainingsfrei haben, wartet auf den Vorstand viel Arbeit: Die Vereinsspitze will in den kommenden Tagen erste Personalentscheidungen verkünden. Ab 8. April stehen die Miezen — deren Verträge verlängert wurden — wieder auf der Platte. "Die Mannschaft muss körperlich austrainiert sein, auf sie warten neue Aufgaben, und dafür wollen wir jetzt die Grundlagen schaffen", sagt Ilper. BPDJK/MJC Trier: Bocka, Flöck, Kockler - Zelmel (3), Czanik (1), Schmele (3), Vallet (5), Adeberg (4), Derbach (2), Solic (0), Jelicic (1/1), Cabeza (0)Beste Torschützinnen Blomberg: Malestein und Smits (je 7)

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