Miezen-Gastspiel am Samstag in Ketsch: Gegen Kate geht es um das Fell der Bären

Trier · Sie war die Trierer Torgarantie in der 1. Liga, heute trifft Katrin Schneider erstmals auf die Trierer Handball-Miezen - als Spielertrainerin von Ketsch. Der Traum der MJC ist, in der Kurpfalz die ungeschlagene Auswärtsserie zu verlängern.

Trier. Im Mai 2014 war eine Mieze erstmals Torschützenkönigin der ersten Bundesliga: 239 Treffer standen damals für Katrin Schneider zu Buche, die quasi im Alleingang dafür sorgte, dass die DJK/MJC Trier die Klasse hielt. Ein Jahr lang blieb die Arena-Angestellte noch an der Mosel, dann verließ sie 2015 die Miezen und weinte in ihrem letzten Spiel für die MJC bittere Tränen nach dem Abstieg. Schneider wechselte sensationell zum damaligen Drittligisten TSG Ketsch (bei Hockenheim) und sorgte bei den Kurpfälzern für den Aufstieg. Mittlerweile ist die 26-Jährige Spielertrainerin bei den Kurpfalz Bären, ist natürlich und trotz Verletzung zum Saisonstart beste Torschützin in Ketsch mit 63 Treffern - und trifft am heutigen Samstag (Anwurf 17.30 Uhr) erstmals in einem offiziellen Spiel auf Trier. "Kate ist eine der besten Spielerinnen, die ich je trainiert habe", ist Miezen-Trainerin Cristina Cabeza voll des Lobes über Schneider. Aber sie sagt auch: "Wir spielen gegen Ketsch, nicht nur gegen Kate."

Dort hat die MJC heute die Chance, weiter im Verfolgerrennen der 2. Frauen-Handball-Bundesliga zu bleiben. Der Heimsieg gegen Beyeröhde katapultierte die Miezen auf Platz drei, in der Fremde sind die Triererinnen weiter ungeschlagen. "Wir fahren nach Ketsch, um zu gewinnen", sagt Cabeza selbstbewusst. Die junge Ketscher Mannschaft weist zwar 6:10 Punkte auf, hat aber zum Beispiel dem verlustpunktfreien Spitzenreiter Bensheim vergangenes Wochenende beim 24:29 einen großen Kampf geliefert. "Ketsch hat eine variable Mannschaft, die einen sehr attraktiven Handball spielt - natürlich mit Kate als Dreh- und Angelpunkt", sagt Cabeza, die ihr Team auswärts zu drei Siegen und einem Remis führte. "Wir sind mittlerweile unwahrscheinlich ausgeglichen, wir gewinnen die Spiele als Mannschaft, nicht weil die eine oder andere Spielerin einen guten Tag hat", sagt Joline Müller, die mit ihren zehn Treffern gegen Beyeröhde einen Sahnetag hatte. Anfangs der Vorsaison war die Saarländerin noch die Alleinunterhalterin im Trierer Angriff, mittlerweile ist die Breite der Schlüssel zum Erfolg bei Trier.

"Wir wissen, wo wir herkommen und was unsere Ziele sind", betont Müller: "Bei uns hebt aufgrund des dritten Platzes niemand ab, sondern wir schauen wirklich eher nach unten als nach oben." Dennoch muss die MJC die Favoritenrolle beim Aufsteiger annehmen. "Das ist gut, dass es so ist, aber wir kämpfen vorrangig darum, dass wir so schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt sammeln können", meint die Trainerin, die Anfang Dezember darauf hofft, ein zusätzliches Ass im Ärmel zu haben: Seit dieser Woche ist die Slowenien Maja Zrnec nach ihrem Handbruch im September wieder im Mannschaftstraining. "Wir müssen einfach schauen, wie sich ihre Hand unter Belastung entwickelt. Aber wenn sie wiederkommt, ist sie eine Spielerin mit großer Qualität." BP
DJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Eckelt - Constantinescu Knoroz, Petrovska, Greinert, Czanik, Simon-Varga, Houben, Weibelova, Müller, Welter

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