Miezen: Kate kämpft um die Krone, Pilmaier um ihre Handball-Karriere

Trier · Am heutigen Samstag (Anwurf 18 Uhr) endet für die Trierer Miezen die Bundesligasaison mit dem Auswärtsspiel in Blomberg. Die einzige offene Frage: Wird Katrin Schneider Bundesliga-Torschützenkönigin?

Trier. Der Schock wirkte noch zwei Tage später nach. "Ich sehe immer noch vor mir, wie sich Marta Pilmaier schreiend auf dem Boden wälzt, einfach schrecklich." Wie Co-Trainerin Jana Arnosova haben auch die Miezen-Spielerinnen die schwere Verletzung der Rechtsaußen beim Wiederholungsspiel in Koblenz (27:30) am Mittwoch nicht verdaut. "Das ist Riesenmist, und das in einem so bedeutungslosen Spiel", meint auch Katrin Scheider. Vierter "Totalausfall"

Pilmaier (33) hatte einen leichten Stoß gegen die Hüfte erhalten, war dann nach einem Torwurf unglücklich gestürzt und hatte sich das Knie verdreht. Die endgültige Diagnose steht noch aus, weitere Untersuchungen werden folgen, aber nach ersten Ergebnissen besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss - und möglicherweise weitere Bänderverletzungen im Knie. "Sie stand gerade davor, ihren Vertrag zu verlängern, jetzt war das wohl ihr Karriere-Ende", stand MJC-Vorstand Jürgen Brech der Schock ins Gesicht geschrieben - denn er hat plötzlich eine neue Baustelle in der eigentlich beendeten Kaderplanung für die neue Saison. Pilmaier ist der vierte "Totalausfall" in dieser Saison im Miezen-Kader nach Silvia Solic (Hüftoperation), Maria Kroyer (Knieverletzung) und Megane Vallet (Kreuzbandriss). Vor dem Hintergrund dieser Verletzung spricht Arnosova für ihre Spielerinnen, wenn sie vor dem letzten Saisonspiel in Blomberg meint: "Spätestens jetzt ist dieses Spiel völlig egal. Wir haben den Kopf nicht frei." Einzig für Katrin Schneider geht es noch um etwas - auch wenn es der 23-Jährigen eigentlich völlig egal ist, ob sie beste Torschützin der Bundesliga wird. Durch ihre 14 Treffer in Koblenz liegt die Rückraumspielerin mit 231 Treffern nur zwei Tore hinter der aktuell Führenden Ex-Triererin Shenia Minevskaya. "Das hört sich vielleicht gut an, aber das Einzige, was für mich wichtig war, ist der Klassenerhalt - und den haben wir in der Tasche." Schneider könnte eine kleine Serie verlängern, wenn sie am Ende ganz oben steht, denn in der vergangenen Saison war nach der Normalrunde in Carolin Schmele eine andere Mieze beste Torschützin der Liga. "Egal, wie es ausgeht, Kate bekommt von uns auf jeden Fall eine Krone aufgesetzt", sagt Brech. Schneider selbst freut sich, dass die Saison vorbei ist: "Das einzig Schöne am letzten Saisonspiel ist die Heimfahrt im Bus - und die ist aus Blomberg ja ziemlich lange, wir können also mehr feiern." Dass sie bei ihrer Rückkehr so in Trier einschlagen würde, hatte die Arena-Mitarbeiterin nicht erwartet: "Ich wusste, dass ich vorher in Bietigheim nicht das spielen durfte, was ich konnte. Ich wusste, dass ich Trier helfen kann - aber dass es so läuft, ist schon etwas überraschend. Ich bin ja richtig explodiert."Wie schon in Koblenz wird auch in Blomberg Kreisläuferin Andrea Czanik fehlen, die sich mit der slowakischen Nationalmannschaft auf die EM-Qualifikation vorbereitet. Sie wird in Kürze einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag in Trier unterschreiben. Ihr letztes Spiel im Miezen-Trikot absolviert heute Natalie Adeberg, die zum Ligakonkurrenten Leverkusen wechselt. BPDJK/MJC Trier (Kader): Flöck, Kockler, Vogt - Derbach, Sattler, Pötters, Kordel, Irsch, Mohr, Adeberg, Schneider, Garcia-Almendaris, Cabeza

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