Miezen schlagen sich im Pokal wacker gegen Bundesliga-Spitzenreiter

Trier · Eine Halbzeit lang hielten die Trierer Miezen am Freitagabend wacker gegen den Bundesliga-Tabellenführer SSG Bietigheim mit, dann zog der Meisterschaftsfavorit locker mit einem 35:22 in die dritte Runde des DHB-Pokals ein.

Das befürchtete Desaster blieb aus, die Trierer Miezen blieben unter 40 Gegentreffern, können das Kapitel DHB-Pokal erhobenen Hauptes schließen - und es gab sogar eine gute Nachricht: Wenige Stunden vor dem Pokalspiel war bei der MJC die lange ersehnte Spielgenehmigung für die Mazedonierin Angela Petrovska eingegangen - nach mehrwöchigem Hickhack mit ihrem Ex-Verein Vardar Skopje und dem mazedonischen Verband. Gegen Bietigheim erzielte Petrovska einen Treffer.

Dafür fehlten am Freitagabend aber Dora Varga und Maja Zrnec, Torfrau Jessica Kockler ging angeschlagen in die Partie. Dennoch hielten die Miezen überraschend gut mit, bestimmten anfangs sogar das Spiel. Kockler hielt trotz einer Bänderdehnung im Fuß sehr stark, im Angriff fanden vor allem Linsey Houben und Triers beste Torschützin Joline Müller (6) die Lücken.

Und so rieben sich die nur 204 Zuschauer nach einer Viertelstunde verwundert die Augen, denn nicht der Erstliga-Tabellenführer lag in Front, sondern der Zweitligist führte mit 9:6. Erst danach fingen sich die Schwaben, kamen zu vielen Gegenstößen und drehten die Partie mit sieben Toren in Folge zum 13:9. Doch bis zur Pause blieb es beim für die Miezen hocherfreulichen Drei-Tore-Rückstand. "So kann es bleiben", strahlte Kockler.

Bietigheim, das beim 49:17-Rekordsieg am Mittwoch in Bad Wildungen einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt hat, tat ihr diesen Gefallen allerdings nicht. Angetrieben von der brasilianischen Weltmeisterin und Champions-League-Siegerin Fernanda da Silva (acht Tore) legten die Schwaben eine Gegenstoßwelle nach der anderen hin, nach nur zehn Minuten war beim 17:27 die Differenz erstmals zweistellig - aber die MJC zeigte bis zum Schluss Moral, verdiente sich den Applaus der Fans nach dem Abpfiff redlich. "Teilweise hat das sogar Spaß gemacht", sagte Trainerin Cristina Cabeza: "Für uns war das ein interessantes Training für unsere nächsten Auftritte in der Liga."

DJK/MJV Trier: Kockler, Eckelt - Petrovska (1), Greinert (1/1), Houben (3), Czanik (2), Müller (6), Weibelova (3), Knoroz (2), Constantinescu (2), Welter (2)

EXTRA

Sporttalk mit Miezen und Gladiators zum Frühstück: Am Sonntagmorgen um 10 Uhr findet erstmals der Sporttalk in der Arena-Gastronomie "Front of house" statt. Eingebettet ist die Runde mit MJC-Vorstand Jürgen Brech und Gladiators-Trainer Marco van der Berg ins neue Frühstücksangebot des "Front of House".

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