Miezen wollen und dürfen in Arena bleiben

Trier · Die Trierer Miezen gehen laut Vorstand Jürgen Brech "selbstbewusst in Liga 2". In zwei Wochen sollen die wichtigsten sportlichen Entscheidungen beim Absteiger gefallen sein, eine organisatorische ist derweil schon klar: Es geht weiter in der Arena.

Trier. "Wir spüren eine Aufbruchstimmung." In der Regel hört man solche Sätze von Auf-, seltener von Absteigern. Aber laut Miezen-Vorstand Jürgen Brech "ist bei allen Beteiligten nach der ersten Enttäuschung des Abstiegs der Druck abgefallen. Wir stehen vor dem ersten echten Neuanfang - und viele packen an." Im Volksfreund skizziert Brech die wichtigsten Bereiche, die nun angegangen werden.
Der Kader: In den kommenden beiden Wochen soll erstens feststehen, ob Jörn Ilper Trainer bleibt, und zweitens, mit welchen Spielerinnen man in die erste Zweitligasaison seit 13 Jahren geht. Noch Verträge haben die beiden Torfrauen Verena Flöck und Jessica Kockler, die Feldspielerinnen Andrea Czanik, Silvia Solic und Nathalie Adeberg sowie Neuzugang Kathrin Schneider.

Die sportliche Relevanz: "Wir gehen selbstbewusst in die 2. Liga. Diese Liga ist viel kompakter als das Oberhaus, es gibt keine Zwei-Klassengesellschaft", sagt Brech: "Und die Zuschauer brauchen nicht mehr mit der Frage zu unseren Spielen zu kommen: ‚Wie hoch verlieren sie denn heute?\' Die 2. Liga wird allen Beteiligten mehr Spaß machen." Mittelfristig sei aber die Rückkehr in Liga 1 das Ziel.

Die Finanzen: In der vergangenen Woche konnte Brech zwei positive Nachrichten vermelden. Der Rhenser Mineralbrunnen und die BQH GmbH, eine Tochtergesellschaft der Handwerkskammer Trier, haben ihre Verträge als Topsponsoren verlängert. Vorbildlich für Brech ist das Engagement der HWK, die nicht nur Sponsor, sondern auch Arbeitgeber der beiden Miezen Megane Vallet und Judith Derbach ist. "Das ist der Weg der Zukunft, Unternehmen zu finden, die unser duales System aus Spitzensport und Job unterstützen und hinter unserem Konzept stehen", sagt Brech, der noch auf die Entscheidungen weiterer Top-Partner wartet, ob sie ihr Engagement in Liga 2 zu gleichen Bedingungen fortsetzen. "Aufgrund von 15 Auswärtsfahrten und dem Anspruch oben mitzuspielen, werden die Kosten im Vergleich zur ersten Liga nicht geringer." Brech wünscht sich daher mehr Aussagen wie jene von BQH-Geschäftsführer Christian Neuenfeldt: "Für uns ist es nicht so sehr entscheidend, ob die Miezen in der 1. oder der 2. Bundesliga antreten."

Der Spielort: Zumindest da scheint Klarheit zu herrschen - die Miezen können nach Aussage von Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser weiter dort spielen, obwohl es in der 2. Liga die Bestimmung gibt, dass nur samstags oder sonntags gespielt werden darf und vier zusätzliche Termine geblockt werden müssen. "Zwölf der 15 Heimspiele sind nach derzeitigem Stand des Spielplans kein Problem, bei zweien müsste das Heimrecht getauscht werden und eine Partie ist noch problematisch", sagte Esser dem Volksfreund. Definitiv kann er sich allerdings erst dann äußern, wenn die Miezen die definitive Spielplanung haben. Für Brech führt an der Arena auch kein Weg vorbei: "Wir wollen den Zuschauern weiterhin Komfort bieten. Und die letzten Zahlen mit über 1000 Fans pro Spiel haben gezeigt, dass das Interesse groß ist. Zudem haben wir durch unseren "Club 1500" deutlich mehr Vip-Kartenbesitzer, und für die wäre ein Catering zum Beispiel am Mäusheckerweg unmöglich." Allerdings macht Esser klar, was seit Jahren feststeht: "Kommerzielle Veranstaltungen haben natürlich Vorrang."

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