Niederlage: Miezen ohne Chance im Rheinland-Pfalz-Derby

Trier · Die Trierer Handball-Miezen haben auch ihr sechstes Zweitligaspiel verloren. Im Rheinland-Pfalz-Derby gegen die Vulkanladies Koblenz/Weibern war erneut der Angriff die Problemzone, am Ende stand im dritten sieglosen Heimspiel in Folge ein 22:29 (6:13).

Die Gäste vom Deutschen Eck sind nach ihrem fünften Sieg weiter in der Spitzengruppe, während die MJC punktloser Tabellenletzter bleibt. Die MJC enttäuschte in Hälfte eins, dann kam die Aufholjagd zu spät.

"Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, uns dazu 30 Fehlwürfe geleistet, so kann man ein Spiel nicht gewinnen", sagte Trainerin Daniela Filip nach dem Spiel: "Die Abwehr hat anfangs gut gestanden, dann fehlte uns die Aufmerksamkeit. Wir müssen uns im Torabschluss steigern, damit wir endlich einmal ein Erfolgserlebnis haben."

Die sechste Niederlage im sechsten Spiel war bereits zur Pause besiegelt - und das 6:13 schmeichelte den Miezen zu diesem Zeitpunkt sogar noch. Denn auch die Vulkanladies hatten in einer phasenweise völlig zerfahrenen ersten Hälfte im Angriff auch nur selten eine Leistung abgeliefert, die eines Aufstiegsaspiranten würdig ist.

Die Miezen verwarfen in den ersten 30 Minuten drei Siebenmeter, hatten nach 20 Minuten erst ein Feldtor erzielt und sich unendlich viele Fehler in der Offensive geleistet. Zumindest die Abwehr stand bis zur 20. Minute gut, aber Trier profitierte auch davon, dass die Gäste einen Pakt mit dem Pfosten geschlossen hatten. Doch in den letzten zehn Minuten vor dem Pausenpfiff machten die Vulkanladies ernst, setzten sich von 5:2 zum Halbzeitstand von 13:6 ab und hatten zudem in Vanessa Gerken eine starke Torfrau in ihren Reihen.
Triers Würfe waren nicht gut vorbereitet, oder die MJC leistete sich Offensivfouls. Unter den rund 550 Zuschauern hatten also nur die mitgereisten Gästefans nach 30 Minuten etwas zu feiern und sangen am Ende "Auswärtssieg, Auswärtssieg" - wobei es an der Unterstützung von den Rängen für die Miezen wahrlich nicht mangelte.

Und nach der Pause merkte man den Miezen klar an, dass sie den Zuschauern etwas zurückgeben wollten, Filips Halbzeitansprache zeigte Wirkung, vor allem bei Joline Müller platzte zwischenzeitlich der Knoten, fünf ihrer sechs Treffer erzielte sie nach dem Seitenwechsel. Trier kam wie verwandelt - nämlich viel konzentrierter im Angriff - aus der Kabine. Nach 43 Minuten musste Vulkanladies-Trainer Caslav Dincic seine Auszeit nehmen, Trier hatte auf 13:18 verkürzt und war drauf und dran die Partie zu kippen. "Ich hatte meine Mannschaft in der Pause gewarnt, aber irgendwie habe ich sie nicht erreicht. Aber da wir uns im Angriff steigerten, haben wir verdient gewonnen", sagte Dincic.

In der Abwehr zeigten die Miezen in dieser Phase nach der Pause ihre Krallen, im Angriff war nun fast jeder Wurf ein Treffer - Koblenz/Weibern wackelte, aber Trier kam bis zur 50. Minuten nicht auf weniger als vier Tore heran, die Hypothek aus Hälfte eins war einfach zu hoch. Und dann schlichen sich wieder Fehler ein: Lucia Weibelova vergab einen weiteren Strafwurf, Pässe kamen nicht an und die zweite VL-Torfrau Evelien Grob wehrte einige entscheidende Würfe ab.

Mit jedem Gästetreffer wurde der Druck größer - und diesem waren die Miezen nicht mehr gewachsen, verfielen im Abschluss wieder in Hektik. Beim 19:26 (56.) war die Messe gelesen, am Ende überraschten die Gästefans ihre Mannschaft mit einem Konfettiregen, während die Miezen wieder als Verlierer das Feld verließen.

Statistik: DJK/MJC Trier - Vulkanladies Koblenz/Weibern 22:29 ((6:13)
DJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Thomas (4), Sattler (n.e.), Houben (2/1), Czanik (0), Kordel (n.e.), Derbach (2), Müller (6/1), Weibelova (4), Welter (3)
Beste Torschützinnen Vulkanladies: Sabljak (6), Laszlo (5/3)

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