Ohne Edelmetall zurück zu den "Miezen"

Nach dem Traum vom Finale ist auch der Traum von Edelmetall für die Handball-Juniorinnen geplatzt: Am Sonntag verloren "Mieze" Caroline Thomas & Co. das Spiel um Platz drei bei der Juniorinnen-EM in Ungarn gegen Russland 24:29 (11:14).

Györ. (BP) "Das ist so bitter. Ich bin total enttäuscht. Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten." "Mieze" Caroline Thomas hat die große Chance auf ihre erste internationale Medaille verpasst. Vier Spiele hatte sie mit den deutschen Juniorinnen zu Beginn der EM in Folge gewonnen und vorzeitig das Halbfinale erreicht - aber am Ende ging der DHB-Auswahl die Kraft aus. Mit zwei bitteren Niederlagen zum Turnier-Abschluss belegten die aus Daun stammende "Mieze" Thomas und ihre Mitspielerinnen den undankbaren vierten Platz. "Wir haben alles getan, stehen jetzt aber mit leeren Händen da", sagte Thomas. Am Freitag, bei der Halbfinal-Niederlage gegen Norwegen, boten die Deutschen 30 Minuten Paroli, wurde dann aber mit 30:21 überrollt, am Sonntag, im Spiel um Platz drei, hatten Thomas & Co. bis zur 53. Minute (22:24) die Chance auf die Bronzemedaille, doch am Ende (29:24) hieß der Sieger Russland. "Wir haben bis zum Schluss gekämpft, aber es hat nicht gereicht", meinte Thomas: "Mit meiner Leistung bin ich grundsätzlich zufrieden, aber das ersetzt nicht den Erfolg mit der Mannschaft." Wie schon gegen Norwegen, als sie dreimal traf, zeigte die Kreisläuferin gegen Russland eine starke Leistung und erzielte vier Treffer. Doch auch die 23 Turniertore konnten die Daunerin nicht über das verpasste Edelmetall hinwegtrösten.

"Caroline hat mit viel Selbstbewusstsein gespielt, sie bot im gesamten Turnier eine souveräne Leistung", lobte der aus Kasel bei Trier stammende Delegationsleiter und DHB-Vizepräsident Heinz Winden. Er analysiert aber auch: "Schon im Halbfinale gegen Norwegen hatte uns am Ende die Kraft gefehlt, gegen Russland hatten wir zu wenige physische Reserven, auch wenn die Mädels toll gekämpft haben." Dieselbe Meinung vertrat auch Bundestrainer Rainer Osmann: "Es ist bitter, dass wir mit zwei Niederlagen aus dem Turnier gegangen sind. Das Ergebnis gegen Russland ist gerecht und hat uns gezeigt, wo wir im Vergleich stehen. Norwegen, Russland und Ungarn sind uns etwas voraus." Für Caroline Thomas steht nun der Alltag wieder bei den "Miezen" an. Schon am Wochenende läuft sie für die MJC beim Vorbereitungs-Turnier im luxemburgischen Bascharage auf.

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