Richtig jubeln, richtig ärgern

Trier · Vorletzter gegen Mitfavorit: Erneut sind die Trierer Bundesliga-Handballerinnen trotz Heimrecht wieder nur Außenseiter. Trainer Leukefeld fordert am Sonntag (Anwurf 16 Uhr) gegen Vizemeister Buxtehude zumindest mehr Kampf und Emotionen.

 Die Kurve zeigt bei Jasmina Radojicic nach oben. TV-Foto: Hans Krämer

Die Kurve zeigt bei Jasmina Radojicic nach oben. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Lernen, steigern, für die Fans kämpfen und zu einer "echten" Mannschaft werden - mehr Ziele hat Dago Leukefeld nicht vor dem Heimspiel gegen Vizemeister Buxtehuder SV am Sonntag. "Buxtehude ist für mich derzeit die deutsche Vorzeigemannschaft. Da stimmt einfach alles", lobt der Miezen-Trainer den Gast, der zuletzt im Pokal beim Thüringer HC deutlich gewann und als Mitfavorit auf den Meistertitel gilt.
"Super-Außen, Kämpfer, Strategen, Erfahrung und junge Spielerinnen - und dazu ein toller Trainer. Die Mischung stimmt, die Mannschaft ist gewachsen." Dies sagt Leukefeld nicht über sein Team, sondern über Buxtehude. Nachdem die ersten beiden der insgesamt fünf Heimspiele in Folge gegen Leverkusen und Blomberg verloren wurden, gehen die Miezen erneut als klarer Außenseiter ins Rennen. Aber abschlachten lassen will sich Leukefeld nicht: "Wir müssen mit viel mehr Emotionen spielen. Die Spielerinnen müssen sich richtig über Tore freuen und richtig über Fehler ärgern", fordert er, und: "Wir müssen im Abstiegskampf mehr als Mannschaft zusammenwachsen." Denn Leukefeld blickt weit über den Sonntag hinaus: "Wir dürfen uns nicht auf den Showdown beim Schlusslicht Celle verlassen. Wir brauchen in den Heimspielen davor und danach noch zwei Punkte, um den Klassenerhalt sicher zu schaffen. Und bis zu diesen machbaren Aufgaben müssen wir unsere Qualität deutlich erhöhen."
Und gleichzeitig soll sich seine Mannschaft nach der schwachen zweiten Hälfte gegen Blomberg mit einem anderen Gesicht den Fans präsentieren: "Sie müssen spüren, dass wir alles geben, und dass nicht jede für sich wurschtelt, sondern alle zusammen kämpfen."
Dazu ging er im Training unkonventionelle Wege: Um zum Beispiel den Kampfgeist und die Emotionalität zu steigern, stand diese Woche Rugby auf dem Trainingsplan. "Die Spielerinnen waren mit ganzer Sache dabei", berichtet Leukefeld, der zudem von den ausländischen Spielerinnen ein schnelleres Erlernen der deutschen Sprache fordert: "Bei Auswärtsfahrten müssen sie von Abfahrt bis Ankunft pauken. Sie müssen mehr sprechen, ohne geht es nicht." BP
DJK/MJC Trier (Kader): Monz, Kockler, Djeric - Arnosova, Derbach, Wylamowska, Radojicic, Vojcic, Premm, Adeberg, Vallet, Lennartz, Schmele, Zelmel, Solic, Rost

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