Sachsen-Express in toller Frühform

Wittlich · Mit fünf Siegen in fünf Spielen hat sich der HC Leipzig souverän den Turniersieg beim Stelioplast-Cup der Handballerinnen in Wittlich gesichert. Im Finale setzten sich die Sachsen klar 21:14 gegen Bayer Leverkusen durch.

Wittlich. Miezen-Trainerin Cristina Cabeza war um einige Erkenntnisse reicher, als sie ihre Videokamera einpackte. Beim Stelioplast-Cup im Wittlicher Eventum konnte sie vier Bundesliga-Konkurrenten beobachten, darunter den Auftaktgegner Vulkanladies Koblenz/Weibern, der am Ende Turnierletzter wurde, Bayer Leverkusen (Zweiter), den dritten Ligagegner, sowie den Turniersieger HC Leipzig, bei dem die Miezen am fünften Spieltag gastieren. Die Miezen standen bei der 14. Auflage erstmals nicht im Teilnehmerfeld. Dafür standen andere im Rampenlicht - vor allem der HC Leipzig, der bei seiner 14. Teilnahme in Wittlich zum sechsten Mal nach 2000, 2001, 2002, 2007 und 2009 den Turniersieg einfuhr. Der deutsche Vizemeister der abgelaufenen Saison war nicht nur die einzige verlustpunktfreie Mannschaft, sondern war in Sachen Ballsicherheit auch am weitesten. Den übrigen Teilnehmern merkte man den frühen Zeitpunkt der Vorbereitung vier Wochen vor dem Saisonstart klar an. "Ergebnisse spielen für uns keine Rolle, wir wollen unsere jungen Spielerinnen integrieren - und hatten vor dem Turnier noch überhaupt keinen Ball in der Hand", sagte Bayer-Geschäftsführerin Renate Wolf. In ihrer Mannschaft entpuppte sich Kim Naidzinavicius (zur besten Turnierspielerin gewählt) als Nachfolgerin von Ex-Mieze Laura Steinbach, die nach Ungarn gewechselt ist. "Wir stehen nicht unter Druck", sagte Wolf. Den hat eher der HCL nach drei titellosen Jahren - und die Leipziger haben in Wittlich ihre Ambitionen bereits frühzeitig unter Beweis gestellt. Im am Ende deutlichen Finale (21:14) setzte sich der HCL dank einer bärenstarken Abwehrleistung schon frühzeitig ab, führte zur Pause 9:6 und bog spätestens beim 13:7 auf die Siegerstraße ein. Leverkusen hatte Leipzig schon in der Vorrunde (21:22) einen harten Kampf geliefert - am Ende wurde Bayer (ebenfalls zum 14. Mal dabei) bei der vierten Finalteilnahme aber zum vierten Mal "nur" Zweiter. Das Team vom Rhein hatte überraschend das Endspiel erreicht - denn Halbfinalgegner Kopenhagen war neben Leipzig die klar dominierende Mannschaft der Vorrunde. Doch Bayer setzte sich hauchdünn im Siebenmeterwerfen mit 25:24 durch. Das vierte Bundesligateam aus Buxtehude, das sich gegen Leipzig im Halbfinale (20:23) wacker wehrte, konnte von Miezen-Trainerin Cabeza kaum bewertet werden - denn fünf Leistungsträgerinnen fehlten verletzt, zudem muss Trainer Dirk Leun beim Vizemeister von 2011 und 2012 einen erheblichen Umbruch verkraften, sechs Stars haben den BSV verlassen. Am Ende rangierte Buxtehude als Vierter hinter Kopenhagen und vor dem zweiten dänischen Teilnehmer aus Skive. Dessen Trainer Ryan Zinglersen ist begeistert vom Stelioplast-Cup: "Gegen so viele Topmannschaften zu testen und dabei noch optimal versorgt zu werden, findest du sonst nirgends." Viel Arbeit liegt noch vor Ex-Miezen-Trainerin Ildiko Barna und ihrer Mannschaft aus Koblenz/Weibern. Drei Niederlagen und sehr schwankende Leistungen lautet die Bilanz 27 Tage, bevor man in Koblenz zum Saisonstart auf die MJC trifft. Positive Zeichen setzte die Daunerin Carolin Thomas. Die Ex-Mieze, die aus Blomberg zu den Vulkanladies kam, ist auf jeden Fall eine Verstärkung. Als ein Sieger durfte sich hingegen das Eventum fühlen: die neue Veranstaltungshalle heimste bei "ihrer" Premiere viel Lob von allen Seiten - speziell den insgesamt rund 1000 Fans an zwei Tagen - ein. Extra

Vorrunde, Gruppe A: Skive FH - HC Leipzig 19:23 (6:10), Bayer Leverkusen - Skive FH 27:27 (14:16), HC Leipzig - Bayer Leverkusen 22:21 (12:11), Gruppe B: Kopenhagen Handbold - Vulkanladies Koblenz/Weibern 30:16 (16:6), Vulkanladies Koblenz/Weibern - Buxtehuder SV 20:24 (9:9), Buxtehuder SV - Kopenhagen Handbold 18:20 (9:8) Halbfinals: HC Leipzig - Buxtehuder SV 23:20 (14:11), Kopenhagen Handbold - Bayer Leverkusen 24:25 (18:18, 7:9) nach Siebenmeterwerfen, Spiel um Platz 5: Skive FH - Vulkanladies Koblenz/Weibern 38:29 (19:12), Spiel um Platz 3: Buxtehuder SV - Kopenhagen Handbold 19:22 (8:11) , Finale: HC Leipzig - Bayer Leverkusen 21:14 (9:6) Beste Turnierspielerin: Kim Naidzinavicius (Bayer Leverkusen), beste Torfrau: Valentyna Salamakha (Leverkusen, beides Jurywahl), Wahl zum Publikumsliebling: Karolina Kudlacz (HC Leipzig), beste Torschützin: Jane Schumacher (Skive FH) 21 Tore BP

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