Serie hält auch vor halbleeren Rängen

Trier · Eine optimale Vorbereitungswoche, ein 28:27-Testspielsieg gegen die Niederlande, aber nur wenige Zuschauer - das ist die Bilanz des Trier-Aufenthalts der deutschen Handballerinnen.

Trier. Hochsommerliche Temperaturen, Grillwetter, langes Wochenende - da war klar, dass die Arena Trier zum Frauen-Handball-Testländerspiel Deutschland - Niederlande am Pfingstsamstag nicht ausverkauft sein würde. Aber mehr als die offiziell 950 Fans, die den 28:27-Sieg der DHB-Auswahl gegen die Oranjes sahen, hätte sich Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser doch gewünscht - auch hinsichtlich der potenziellen Bewerbung Triers als Spielort der Frauen-Handball-WM 2017 (der TV berichtete). "Wir hatten im Vorfeld alles getan, um die Partie bei Handballvereinen oder auch Schulen zu bewerben, deswegen bin ich von der Resonanz enttäuscht", sagte Esser dem TV. Gerade von den Trierer Miezen - die mit Ausnahme von Jessica Kockler am Samstag durch Abwesenheit glänzten - hatte sich der Arena-Boss mehr Unterstützung erhofft.
"Zwei tolle Erlebnisse"


Die ehemaligen Triererinnen auf dem Feld erlebten Licht und Schatten: Während Svenja Huber mit acht Toren zur besten deutschen Torschützin wurde und Anja Althaus den Belastungstest schaffte und nach ihrer Knieverletzung auflaufen konnte, gelang Laura Steinbach und Evgenija Minevskaja nicht allzu viel. "Es waren zwei tolle Erlebnisse für mich, in Trier und Koblenz aufzulaufen, echte Heimspiele", gestand Huber, die am Sonntag im zweiten Test gegen die Niederlande am Deutschen Eck (30:23) mit fünf Treffern wieder beste DHB-Werferin war. Sie hatte nach ihrem Abschied aus Trier mehrere Jahre für die Vulkanladies Koblenz/Weibern gespielt, ehe sie im Dezember zum Meister Thüringer HC wechselte. "Ich bin so froh, dass mein Knie gehalten hat", gestand auch Althaus, deren Einsätze auf der Kippe standen. Nun aber - nach einem Tor in Trier und vier in Koblenz - zählt die Kreisläuferin zu den 16 Spielerinnen, die am Dienstagmorgen von Trier über Frankfurt und Wien nach Skopje aufbrachen, wo am Mittwoch das erste von zwei EM-Qualifikationsspielen gegen Mazedonien ansteht. Gelingt dort ein Sieg, ist das EM-Ticket gebucht; folgt am Samstag in Magdeburg ein zweiter Erfolg, wäre man Gruppensieger.
Insgesamt gab es großes Lob von der DHB-Delegation für Trier, wo sich die Mannschaft von Donnerstag bis letzte Nacht aufhielt und insgesamt siebenmal trainierte. "Die Organisation, die Unterbringung und die Trainingsmöglichkeiten waren wieder einmal perfekt", lobte Bundestrainer Heine Jensen - auch weil die Arena-Serie hielt: Zum insgesamt fünften Mal gab es ein Länderspiel in Trier (Männer und Frauen), zum fünften Mal verließ die deutsche Mannschaft die Halle als Sieger. Dank Torfrau Clara Woltering und neun Siebenmetertoren schien die Partie drei Minuten vor dem Ende entschieden, als Deutschland 28:23 führte, doch dann kehrte der Schlendrian ein, die Niederlande verkürzten auf 27:28 und hatten mit dem letzten Wurf sogar noch die Chance auf ein Remis - doch Torfrau Jana Krause wehrte ab. Ende gut, alles gut - wenn man von der Zuschauerzahl absieht. Aber auch am Sonntag in Koblenz kamen nur 917 Fans in die Conlog-Arena.

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