Sportlich voll im Soll, finanziell mit Sorgen

Sportlich liegen alle Mannschaften im Soll, aber finanziell macht man sich bei der DJK/MJC Trier Gedanken. Vor allem lobt man die Zusammenarbeit mit dem Landessportbund in Sachen Nachwuchsförderung.

Trier. (BP) Die Bundesliga-Mannschaft hat weiter Chancen auf die Play-offs, im Team stehen drei Junioren-Weltmeisterinnen, die zweite Mannschaft und die A-Jugend sind Tabellenführer: Zum Neustart im Jahr 2009 läuft es im sportlichen Bereich bestens bei der DJK/MJC Trier. Doch was Zuschauerzahlen und Finanzen betrifft, blickt man eher sorgenvoll in die Zukunft. "Der Zuschauerzuspruch war im abgelaufenen Jahr eine Enttäuschung", sagt MJC-Vorstand Martin Rommel: "Daran werden wir im Umfeld weiter arbeiten müssen, unsere junge Mannschaft hat mehr Fans verdient." Ein wenig Angst macht dem "Miezen"-Vorstand in diesem Zusammenhang auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise. "Der Sport wird die Folgen deutlich spüren", glaubt der Manager, der in Luxemburg bei einer Großbank arbeitet: "Alle Spitzensportvereine stehen vor großen Herausforderungen." In diesem Zusammenhang zeigt sich Rommel auch enttäuscht von der Stadt Trier: "Während man der Eintracht quasi 350 000 Euro Schulden erlässt, sah man sich nicht imstande, unsere Bundesliga-Bürgschaft in Höhe von 35 000 Euro zu übernehmen. Da fühlen wir uns schon verschaukelt. Zudem würden wir uns freuen, wenn sich Oberbürgermeister Klaus Jensen auch einmal eine unserer Partien anschauen würde." Die Bürgschaft übernimmt der Mergener Hof als Träger des DJK-Gesamtvereins, aus dem die Bundesliga-Mannschaft ausgegliedert ist.

Demgegenüber stehen aber erfreuliche Nachrichten aus dem sportlichen Bereich - von der Bundesliga bis zur den Nachwuchsmannschaften. "Die kontinuierliche Weiterentwicklung ist unser oberstes Ziel, jetzt zahlen sich die Investitionen in unsere Nachwuchsarbeit immer mehr aus", sagt Rommel. Diese ist vor allem das Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB). "Das vergangene Jahr war ein riesiger Sprung nach vorne", freut sich Detlev Schönberg, Referent für Leistungssport beim LSB, und in Trier zuständig für die Koordination des DHB- und LSB-Stützpunktes. "Unser System trägt erste Früchte, dafür sprechen nicht nur unsere drei Weltmeisterinnen. Die Erfolge der Mannschaften unserer Internatsschülerinnen sprechen für sich."

Rheinland-Pfalz dank Trier bundesweit auf Rang drei



Schönberg nennt ein weiteres Indiz für die positive Entwicklung: In den vergangenen beiden Jahren hat sich der weibliche Handball in Rheinland-Pfalz dank des Trierer Stützpunkts in der Wertung des Deutschen Olympischen Sportbundes bundesweit von Platz elf auf Platz drei verbessert. "Auf diese Leistung können wir stolz sein, gleichzeitig sollte es aber ein Ansporn für alle Beteiligten, ob Verantwortliche, Sponsoren oder die Stadt Trier sein, die Nachwuchsförderung weiter zu intensivieren", sagt Schönberg.

Profiteur der Nachwuchsarbeit ist neben den "Miezen" auch der Unterbau. Sowohl die zweite Mannschaft unter Elena Ve reschako als auch die weibliche A-Jugend unter Kerstin Reckenthäler (beide Regionalliga) sind jeweils Tabellenführer. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, eine solche Leistung hätte ich den Spielerinnen vor der Saison nicht unbedingt zugetraut," sagt Vereschako, die jedoch trotz der Tabellenführung keinen Gedanken an einen möglichen Zweitligaaufstieg verschwendet. "Unser Ziel ist es, junge Spielerinnen zu entwickeln und langsam an die Bundesliga heran zu führen, dafür ist die Regionalliga ein ausgezeichnetes Sprungbrett."

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