Sveta hängt jetzt neben James

Trennungsschmerz beim Saisonabschluss: Vor allem als die letzte "Meister-Mieze" Svetlana Mozgowaia nach neun Jahren bei der MJC verabschiedet wurde, war dies ein sehr emotionaler Moment.

Trier. Es flossen Tränen, viele Tränen. Als MJC-Vorstand Martin Rommel bei der "Miezen"-Saisonabschluss-Party seinen Verabschiedungs-Marathon von fünf Spielerinnen mit Svetlana Mozgowaia beendete, war dies der emotionalste Moment des Abends. "Du hast immer eine überragende Rolle gespielt. Ohne dich hätten Spielerinnen wie Anja Althaus oder Maren Baumbach nie ihre internationale Karriere beginnen können…", und dann ließ Rommel seinen Tränen freien Lauf. Der Applaus für den letzten Auftritt von Sveta Mozgowaia ebbte in der Nebenhalle der Arena nicht ab. Und als die Russin das Mikrofon ergriff und bekannte, dass "ich mit dem Herzen immer eine Mieze bleiben werde. Trier ist meine zweite Heimat, hier wurde mein Sohn geboren", flossen auch bei ihr die Tränen in rauen Mengen. "Ich wollte zehn Jahre in Trier spielen und dann aufhören. Jetzt muss ich alles anders planen", meinte die 36-Jährige, die seit 2000 das MJC-Trikot trug.

Und das überdimensionierte und gerahmte Trikot mit der Nummer 10 wird den Fans nun immer vor Augen sein. Denn am Tag des Abschieds wurde es unter der Arena-Decke aufgehangen, gleich neben der Nummer 7 von Triers früherer Basketball-Ikone James Marsh.

Neben Mozgowaia wurden auch Kira Eickhoff, Simona Roubinkova, Jana Arnosova und Maike März ("Es tut weh, aus der Wohnung auszuziehen") verabschiedet (der TV berichtete). Alle erhielten eine Foto-Collage mit Szenen aus ihrer "Miezen"-Zeit. Und wäre der fünffache Abschied nicht genug gewesen, flimmerten auf dem Bildschirm der Nebenhalle unglücklicherweise auch noch Fotos der großen Erfolge der MJC. Bilder der Meisterfeier 2003, Bilder aus der Champions League, Bilder von Ex-Stars wie Baumbach oder Althaus - allesamt Erinnerungen an bessere Zeiten. Doch Rommel sah den Abschied auch als Chance und verbreitete Aufbruchstimmung: "Wir werden mit unserer jungen Mannschaft mittelfristig Erfolg haben. Wir setzen ganz auf den Nachwuchs. Unsere zweite Mannschaft wurde Dritter in der Regionalliga, unsere A-Jugend kämpft um die deutsche Meisterschaft. Das alles lässt uns auf eine positive Zukunft hoffen."

Dass man nun Spielerinnen wie Mozgowaia ziehen lassen muss, liege am fehlenden Geld. "Wir haben mit 150 Firmen gesprochen, doch überall ist angesichts der Finanzkrise Zurückhaltung spürbar", sagte Rommel, "der Standort und die wirtschaftliche Lage lassen momentan nicht mehr zu."

Was aus Oxana Pal wird, steht noch nicht fest. Die Chancen, die Torschützenkönigin zu halten, stehen nach TV-Informationen aber nicht schlecht. Die Russin zeigte sich indes überrascht, abermals von den TV-Lesern zur "Mieze des Jahres" gekürt worden zu sein: "Damit habe ich nicht gerechnet. Maike März hätte es viel eher verdient gehabt, sie hat eine bessere Saison als ich gespielt." Noch überraschter war allerdings Arnosova über Rang zwei: "Da bin ich absolut baff."

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