Trier. (BP) Während man bei der MJC jeden Euro zweimal umdrehen muss, zeigte sich Eberhard Bezner spendabel: Der Hauptsponsor des Frauen-Handball-Bundesliga-Aufsteigers SG Bietigheim spendierte der Mannschaft einen einwöchigen Malediven-Urlaub als Dank für den Durchmarsch aus der dritten in die erste Liga. Zudem sicherte er dem Club einen prominenten "Last-Minute-Transfer" mit Nationalspielerin Sara Walzik. Beste Voraussetzungen also bei den Schwaben, die am Sonntag gegen die Miezen das erste (komplette) Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte absolvieren, nachdem die Auftaktpartie in Oldenburg abgebrochen worden war (siehe Extra). "Sie werden hoch motiviert sein", prophezeit MJC-Trainer Thomas Happe: "Aber nichtsdestotrotz müssen wir in den Spielen gegen Konkurrenten punkten." Happe hat die Auftakt-Niederlage gegen Leverkusen aufgearbeitet und "Verkrampfungen" festgestellt, die bis Sonntag gelöst sein sollen. "Wir können deutlich besser spielen, als wir es gegen Bayer gezeigt haben", meint Happe, der das Abstiegsgespenst noch nicht zu nahe sieht: "Momentan weiß noch niemand so richtig, wo er steht. In Bietigheim müssen wir allerdings von Beginn an zeigen, wer Herr im Hause ist - auf keinen Fall dürfen wir den Gegner stark machen." Happe kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, inklusive Katrin Premm, die nun zum Bundesliga-Team zählt.

MJC Trier (Kader): Vogt, Monz - Arnosova, Derbach, Popovic, Schneider, Pütz, Karsten, Premm, Vallet, Lennartz, Cocx, Solic

Extra

Spielabbruch: Die erste Partie von Aufsteiger Bietigheim beim VfL Oldenburg endete nach nur 14 Minuten. Weil der Hallenboden derart rutschig war, dass mehrere Spielerinnen stürzten, wurde die Partie in der EWE-Arena vergangenen Sonntag abgebrochen. Einen Tag zuvor war an gleicher Stelle und wegen des gleichen Grunds schon das Männer-Zweitliga-Spiel Varel - Wilhelmshaven abgebrochen worden. Grund war wohl die Verwendung eines falschen Putzmittels. Für das Wochenende hat die Frauen-Bundesliga-Spielleitung nun eine Entscheidung angekündigt. Entweder wird die Partie wiederholt, oder Bietigheim erhält die Punkte am Grünen Tisch. Zwei Zähler für Bietigheim würden natürlich auch die Partie der Miezen beim Aufsteiger unter eine noch größere Bedeutung stellen, da die Schwaben die Punkte in Oldenburg wahrlich nicht eingeplant hatten. Die HBF-Statuten besagen zudem, dass bei Punktgleichheit am Saisonende (zum Beispiel im Abstiegskampf) nicht die Tordifferenz zählt, sondern ein Entscheidungsspiel angesetzt wird, wenn eines der Teams Punkte am Grünen Tisch gewonnen hat. (BP)