Trierer Miezen nach neunter Niederlage nun Letzter

Bad Wildungen · Riesen-Rückschlag für die Trierer Handball-Miezen im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt: Am Samstagabend verlor die Mannschaft von Trainer Jörn Ilper beim bisherigen Schlusslicht HSG Bad Wildungen mit 22:28 (11:15). Durch die neunte Niederlage in Folge (im zehnten Spiel) rutschte Trier erstmals in dieser Spielzeit auf den letzten Platz ab.

Sondertraining für die Torhüter, ein spezielles Abwehrtraining, zusätzliche Mental- und Techniktrainer - all das blieb bei den Trierer Miezen am Samstagabend ohne Resonanz. Trotz einer siebenwöchigen intensiven Vorbereitung auf das "erste Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt" ging die MJC erneut leer aus, im Abstiegskampf stehen nun alle Lampen auf Rot.

Auf der anderen Seite feierte der bisher punktlose Letzte HSG Bad Wildungen mit dem 22:28 (15:11) über die Miezen den ersten Saisonsieg, kann im Kampf um den Klassenerhalt wieder hoffen und setzte zudem ein Lebenszeichen an Gläubiger und Sponsoren in Sachen des laufenden Insolvenzverfahrens.

Bei der HSG waren die Trierer Miezen, die nur das erste Saisonspiel bei Aufsteiger Metzingen gewonnen hatten, kein einziges Mal in 60 Minuten in Führung, rannten stets einem mehr oder weniger deutlichen Rückstand hinterher.

Nach nur acht Minuten hieß es bereits 5:1 für die Hessinnen, die unter anderem von der früheren Mieze Tessa Cocx (vier Tore) angetrieben wurden. Die MJC fand in der Abwehr nur wenige Mittel, noch eklatanter war aber die Ausbeute im Angriff. Nach dem 6:9 nahm Ilper seine erste Auszeit, und beim 9:10 schien es, als ob die Miezen die Partie drehen könnten. Doch mit nur zwei Toren in den folgenden zehn Minuten war dieses Unterfangen aussichtslos, Bad Wildungen setzte sich vor allem dank der starken Sabine Heusdens (beste Torschützin mit sechs Treffern) bis zur Pause auf 15:11 ab.

Wer nach dem Seitenwechsel das entscheidende Aufbäumen der Miezen erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht: Innerhalb von neun Minuten setzte sich der Gastgeber auf 19:12 ab - und die MJC unter erheblichen Druck. Selbst die zweite Auszeit nach 40 Minuten entpuppte sich nicht als Weckruf, der zwischenzeitlich niedrigste Rückstand waren fünf Treffer beim 16:21.

Und als sich die Gastgeber zehn Minuten vor Schluss gar auf 24:17 absetzten, hatte Ilper erneut genug gesehen, zog zum dritten und letzten Mal die grüne Time-out-Karte. Zwar erzielte seine Mannschaft dann drei Treffer in Folge und spielte in Überzahl, ernsthaft gefährden konnten sie die HSG aber nicht mehr. Beste Trierer Torschützinnen waren die Linksaußen Megane Vallet und Lena Zelmel mit je vier Treffern.

Durch diese - vor allem in dieser Höhe niemals erwartete - Niederlage in Bad Wildungen beträgt der Rückstand der Miezen auf den rettenden drittletzten Platz (derzeit eingenommen vom TuS Metzingen) weiter drei Punkte. Am kommenden Sonntag (30. Dezember, letztes Hinrundenspiel gegen die HSG Blomberg) sowie am Samstag, 5. Januar, gegen Metzingen müssen zwei Siege her, sollte der Zug in Richtung Klassenerhalt nicht frühzeitig ohne die MJC abfahren.

Statistik:

HSG Bad Wildungen - DJK/MJC Trier 28:22 (15:11)

DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler, Bocka - Zelmel (4), Czanik (2), Schmele (2), Vallet (4), Adeberg (2), Derbach (0), Solic (3), Jelicic (3/3), Cabeza (2)

Beste Torschützinnen Bad Wildungen: Heusdens (6/3), Vasilescu (5/1)

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