Frauen-Handball Die Köpfe hängen ganz tief

TRIER · Kein Selbstvertrauen, dafür Resignation und ein bisschen Wut — so ist die Stimmung bei den Trierer Miezen nach dem 23:26 gegen Berlin, und so rückt der Abstieg immer näher.

 Ein Trauerspiel mit hängenden Köpfen:die Körperhaltung der Trierer Handball-Miezen nach der 23:26-Niederlage gegen Berlin spricht Bände.

Ein Trauerspiel mit hängenden Köpfen:die Körperhaltung der Trierer Handball-Miezen nach der 23:26-Niederlage gegen Berlin spricht Bände.

Foto: TV/Björn Pazen

An den Trommlern hat es nicht gelegen. „Wir haben alles gegeben“, hieß es von den treuesten der treuen Miezen-Fans nach dem Abpfiff. Bis zum Ende hatten sie die Zweitliga-Handballerinnen angefeuert, hatten den Takt vorgegeben. Aber die Spielerinnen verpassten es wieder einmal, diese Unterstützung in Punkte umzumünzen. Resignation und hängende Köpfe statt Jubel und Befreiungsschlag am Sonntagmittag in der Arena Trier.

23:26 hieß es am Ende eines Spiels, das die Miezen niemals hätten verlieren dürfen. „Das war eine Kopfsache, wir haben uns angesichts der Tabellensituation selbst Stress gemacht. Es fehlt das Selbstvertrauen“, sagte Linksaußen Hannah Sattler: „Wir haben die Partie in den letzten zehn Minuten so was von aus der Hand gegeben.“

Auf dem Feld standen zwei super-nervöse Abstiegskandidaten, die eine Serie von Fehlern produzierten, nur ganz selten hatte die Partie Zweitliga-Niveau. Auch die beiden Schiedsrichterinnen Daniela Kuschel und Sandra Senk hatten nicht ihren besten Tag. „Da gab es so viele Entscheidungen, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Das macht keinen Spaß mehr“, sprach MJC-Vorstand Jürgen Brech deutliche Worte in Richtung der Schiedsrichterinnen – aber auch an seine Mannschaft: „Wir hatten das Spiel in der Hand und haben am Ende die Nerven verloren.“

In der ersten Hälfte vergab die MJC alleine drei Siebenmeter, zumindest hatte Torfrau Yuko Minami da noch Zweitliga-Format, hielt Trier im Spiel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhalten die Miezen einen Freiwurf, doch die Schiedsrichterinnen pfeifen so oft ab, bis die Sirene ertönt – Vesna Tolic beschwert sich, erhält zwei Minuten, und so bleibt es bei der knappen 14:13-Führung für die MJC vor 420 Zuschauern.

Nachdem vor der Pause Linsey Houben die Trierer Alleinunterhalterin im Angriff war, übernahm dann Gabriella Szabo diese Rolle, dank ihrer Treffer setzte sich Trier auf 19:16 ab, hatte die Partie im Griff. Aber dann: Fehlpässe, Fehlwürfe, technische Fehler, Hektik, Konfusion – die MJC verlor komplett die Kontrolle über das Spiel. „Wir haben viel zu viele freie Bälle verworfen“, klagte auch Trainer Andy Palm, der von einer „richtig bitteren Niederlage“ sprach.

Sein Team hatte es dennoch selbst in der Hand, erzielte nach dem 23:22 von Sattler in der 53. Minute aber keinen einzigen Treffer mehr. Acht Angriffe liefen sie auf das Berliner Tor, die Ausbeute war null. So muss man sich nicht wundern, dass Trier weiter punktgleich mit dem ersten Absteiger ist. „Wir hätten uns ein klein wenig Luft verschaffen können, aber ...“ Sieben Spiele hat Trier noch Zeit, den Klassenerhalt einzutüten – und angesichts von nur drei Absteigern ist die Situation machbar. Nach nur zwei Siegen in den vergangenen neun Spielen sinkt die Hoffnung beim deutschen Meister von 2003 aber immer weiter.

DJK/MJC Trier: Minami, Krämer – Petrovska (n.e.), Sattler (3), Houben (6), Czanik (3), Tolic (0), Smits (0), Müller (3/3), Szabo (6), Zrnec (1), Constantinescu (1), Welter (n.e.) – Beste Werferin Berlin: Blöhdorn (9/3)

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