Umknicken als Knackpunkt

Trier · Zu wenige torgefährliche Alternativen nach der Verletzung von Maria Kroyer, zu viele Fehlwürfe - das sind für die Trierer Miezen die Kernpunkte der 27:29-Niederlage gegen Aufsteiger Bensheim/Auerbach gewesen.

 Mund abwischen und weitermachen: Katrin Schneider & Co. glauben weiter an einen Sieg in naher Zukunft. TV-Foto: Hans Krämer

Mund abwischen und weitermachen: Katrin Schneider & Co. glauben weiter an einen Sieg in naher Zukunft. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Es war ein Bild mit Symbolcharakter: Gestützt auf zwei Mitspielerinnen humpelte Maria Kroyer aus der Arena, der Fuß dick geschwollen, Auftreten unmöglich. Die Botschaft dieser Szene nach der 27:29 (16:14)-Niederlage der Trierer Miezen gegen Aufsteiger HSG Bensheim/Auerbach: Der Teamgeist stimmte, aber das Ergebnis glich einem Bänderriss. Ob der auch bei Kroyer eingetreten ist, sollte eine erneute Untersuchung gestern Abend klären.Als Kroyer in der 37. Minute umknickte, war das der Knackpunkt des Spiels. "Ich bin geschubst worden, dann unglücklich gelandet, heftig umgeknickt - und dann ging nichts mehr", sagte der dänische Neuzugang. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen die Miezen noch gut im Rennen, auch wenn sie eine 12:7-Führung aus den Händen gegeben hatten. Bei Kroyers Aus stand die Partie auf der Kippe. "Als Maria raus war, hatten wir keine Alternativen mehr im Rückraum", sagt Co-Trainerin Jana Arnosova. Weil die überragende Katrin Schneider nach acht ihrer 13 Treffer vor der Pause in "Fraudeckung" genommen wurde, und Natalie Adeberg einen schwarzen Tag erwischte, war der Miezen-Angriff so geschwächt, dass die MJC es nicht mehr schaffte, die Partie nach dem 25:24, der ersten Führung der Gäste, zu drehen.Viele Fans in der Arena fragten sich besorgt: "Gegen wen, wenn nicht Bensheim, sollen wir diese Saison gewinnen?" Auf die Frage haben Kroyer und Arnosova ihre Antworten: "Wir werden gewinnen, weil wir selbst aus diesem Spiel noch etwas Positives herausziehen können. Im Gegensatz zum Auftakt in Weibern haben wir 50 Minuten gut gespielt - und die Stimmung im Team ist nicht getrübt", sagte die Dänin. Zwei weitere Problemzonen waren entscheidend für die absolut vermeidbare Niederlage gegen den Aufsteiger: "Wir haben ihre Torfrau regelrecht warmgeworfen", sagte Arnosova. Und die Stärke Bensheims war die Schwäche der MJC: Auf der Torwartposition verloren die Miezen das Duell um Längen.Eine Woche Zeit zum Wundenlecken haben die Triererinnen nun, am Mittwoch steht die Partie gegen Leverkusen an. "Wir haben den Kopf, wir müssen jetzt auch mal eine Überraschung schaffen. Das gelingt, wenn wir uns gegenseitig motivieren und an uns glauben", lautet das Motto von Maria Kroyer. "Ich bin eine Kämpferin. Daher will ich gegen Bayer auch wieder auf der Platte stehen." DJK/MJC Trier: Kockler, Flöck - Irsch (n.e.), Mohr (0), Schneider (13/8), Czanik (2), Vallet (4), Adeberg (0), Pilmayer (1), Derbach (n.e.), Solic (3), Cabeza (2), Kroyer (2) Beste Torschützinnen HSG Bensheim/Auerbach: Hildebrand (6/1), Diehl (7/5), Rode (5) BPExtra

Die Trierer Miezen gastieren in der zweiten Runde des DHB-Pokals am 5. oder 6. Oktober beim Zweitligisten TSG Ober-Eschbach. Aufgrund der überraschenden Rückkehr in die erste Liga mussten die Miezen in Runde eins nicht antreten. In den vergangenen beiden Jahren waren die Miezen gleich in ihrem ersten Pokal-Auftritt bei Zweitligisten gescheitert, 2011 in Bad Wildungen, 2012 in Nellingen. BP

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