Und plötzlich Erster

15:1 Punkte in Folge, Patzer der Konkurrenz - und nun sind die kleinen Miezen (Durchschnittsalter 18,4 Jahre) plötzlich Erster in der Frauen-Handball-Regionalliga. Doch die MJC bleibt am Boden.

 Tabellenführer: Jugend-Nationalspielerin Sina Rühl von den kleinen Miezen. TV-Foto: funkbild

Tabellenführer: Jugend-Nationalspielerin Sina Rühl von den kleinen Miezen. TV-Foto: funkbild

Trier. Die aktuelle Tabelle werden sie sich ausschneiden: Nach 20 von 26 Spieltagen haben die kleinen Miezen erstmals die Spitze der Regionalliga erklommen, momentan wäre Trier Aufsteiger in die 2. Bundesliga. "Das ist der Lohn für unsere gute Arbeit", sagt Trainerin Elena Vereschako. Sie schränkt aber auch ein: "Wir haben noch ein hartes Restprogramm, in der Liga kann viel passieren, daher bleiben wir am Boden." Seit dem 20. Dezember ist ihre Mannschaft unbesiegt, sammelte 15:1 Punkte in Folge, stellt die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Einen Grund dafür sieht Vereschako in der Reaktivierung von Routinier Svetlana Mozgowaia: "Von ihr können die jungen viel lernen, manchmal geben sie in den Spielen die Verantwortung aber noch zu oft an sie weiter." Das wichtigste Ziel haben die kleinen Miezen wohl erreicht: die Qualifikation zur neuen Regionalliga. Mindestens Achter müssen sie werden, der Vorsprung auf diesen Rang beträgt derzeit acht Punkte. Vereschako: "Wir sind selbst überrascht, wie gut es läuft. Aber wir geben kein konkretes Ziel für den Rest der Saison aus. Unser Ziel ist, jedes Spiel zu gewinnen."

Miezen-Vorstand Martin Rommel sagte indes, dass sein Verein noch keine Zweitliga-Lizenz beantragen wird. "Die können Regionalligisten im Aufstiegsfall immer noch nachreichen." Im Vorjahr waren die kleinen Miezen Dritter, in dieser Spielzeit ist noch mehr drin - auch wegen des Trios, das komplett beim Bundesliga-Team trainiert, aber Spielpraxis in der Regionalliga sammelt: Eva Lennartz, Judith Derbach und Katrin Schneider. "Es war genau die richtige Entscheidung, keine A-Jugend zu melden, sondern die Jugendspielerinnen im Frauenbereich einzusetzen", zieht Vereschako Zwischenbilanz. Auf drei ihrer Jugend-Spielerinnen wartet möglicherweise noch eine ganz besondere Erfahrung: Lena Zelmel, Kathrin Premm und Sina Rühl stehen im erweiterten Kader der Jugend-Nationalmannschaft. Und die hat sich als Nachrücker für die Jugend-WM im August in der Dominikanischen Republik qualifiziert. Vereschako: "Ich hoffe, dass zwei von uns dabei sind."

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