Viel Moral, wenig Personal

Erfurt · Die einen bleiben Erster, die anderen Vorletzter: Auf die Tabelle hatte die 22:32 (13:16)-Niederlage der Miezen beim THC Erfurt keine Auswirkungen. Trier hielt sich zumindest 35 Minuten lang wacker.

 Kathrin Premm, hier beim Heimspiel der Miezen gegen Göppingen, gehörte zu den besten Triererinnen am Wochenende in Erfurt. TV-Foto: funkbild

Kathrin Premm, hier beim Heimspiel der Miezen gegen Göppingen, gehörte zu den besten Triererinnen am Wochenende in Erfurt. TV-Foto: funkbild

Erfurt. Auf zehn letzte Aufrechte war der Miezen-Tross geschrumpft, der sich am Samstag als David zum Goliath Erfurt aufmachte. Aufgrund der Ausfälle von Daniela Vogt, Eva Lennartz und Toni Pütz standen Trainer Thomas Happe im Gastspiel beim Tabellenführer genau eine Torfrau und neun Feldspielerinnen zur Verfügung. Angesichts dieser Konstellation gewann Happe der nur augenscheinlich klaren und sogar noch deutlicher erwarteten 22:32-Niederlage sogar noch etwas Gutes ab: "Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben in der ersten Halbzeit hervorragend in der Deckung gearbeitet und auch konzentriert im Angriff gespielt. Dieses Niveau war nicht über 60 Minuten zu halten, dafür fehlt uns die Substanz. Ich bin wahrlich nicht unzufrieden, wir haben in Erfurt eine tolle Moral bewiesen."

Die Gastgeber, neben Leipzig großer Favorit auf den Titel, fanden in der ersten Hälfte kaum Mittel, um die sattelfeste MJC-Deckung zu knacken. Erst mehrere Wechsel im Team mit dem größten und stärksten Kader der Liga sorgten nach dem 11:11 in der 25. Minute dafür, dass das Team von Ex-Mieze Nadja Nadgornaja zur Pause 16:13 führte. Lob gab es daher auch von THC-Trainer Herbert Müller: "Trier hat gut gekämpft und war in den ersten 20 Minuten gleichwertig. Wir wollten das Tempo hochhalten und Trier dadurch müde spielen. Es lief nicht ganz wie geplant. Am Ende musste bei einem deutlich breiteren Kader ein deutliches Ergebnis für uns kommen."

Bis zur 35. Minute, als Erfurt 19:16 führte, sah es weiterhin gut aus für Trier, dann gingen den Miezen die Kräfte aus, 14 Minuten später hieß es bereits 28:18, die Partie war längst entschieden. Aber es war nicht nur die Einstellung, die Happe gefiel, sondern speziell der Auftritt von Nachwuchsspielerin Katrin Premm, die sechs Tore erzielte. "Sie hat ein ganz fantastisches Spiel gemacht", sagte Happe über die Rückraumspielerin, deren Formkurve seit Wochen stetig nach oben zeigt. Auch wegen Premm - und weil einige Verletzte bis dahin wieder zurückkehren - hofft Happe darauf, den nächsten Schritt zum Klassenerhalt am Sonntag machen zu können - daheim gegen Sindelfingen. "Wir haben die Chance, uns weiter aus dem Keller zu heben." Konkurrent Rosengarten verlor 27:34 gegen Frankfurt/Oder.

MJC Trier: Monz - Cocx (2), Popovic (8/6), Schneider (0), Karsten (3), Vallet (1), Arnosova (0), Premm (6), Derbach (0), Solic (2), beste Torschützen Erfurt: Engel (8/5), Wohlbold (5)

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