MJC im Abstiegskampf Vielleicht reicht den Miezen schon der vorletzte Platz

TRIER · Handball: Vor dem heutigen Heimspiel gegen Rödertal gibt es Spekulationen, dass nur zwei Drittligisten aufsteigen wollen.

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Foto: MJC

Kommt es am 11. Mai zum großen Showdown in Hessen? Oder ist das Schicksal der Trierer Miezen bis dahin schon besiegelt? An jenem 11. Mai, dem vorletzten Spieltag der 2. Frauen-Handball-Bundesliga, gastiert das aktuelle Schlusslicht aus Trier beim Aufsteiger Gedern/Nidda, der als Vorletzter einen Punkt vor den Miezen liegt. Eigentlich hätte diese Partie keine große Bedeutung, denn unter normalen Umständen müssten beide Mannschaften in die 3. Liga absteigen.

Aber es könnte auch anders kommen, denn wieder einmal fällt die Entscheidung über Klassenerhalt oder Abstieg nicht nur auf dem Feld. Eigentlich gäbe es drei Absteiger aus der 2. Liga, da aber Erstligist TV Nellingen vor einigen Wochen den freiwilligen Rückzug in die 3. Liga angekündigt hatte, steigen nur zwei Mannschaften ab. Sechs Spieltage vor Saisonende und nach elf sieglosen Partien in Folge scheint aber selbst der drittletzte Rang angesichts von sieben Punkten Rückstand für die Miezen aussichtlos.

Nun aber könnte sich eine weitere Hintertür für die MJC öffnen. Denn es könnte sein, dass sich keine drei Mannschaften finden, die die Aufstiegsplätze aus den vier dritten Ligen einnehmen möchten. Der HC Leipzig als designierter Ost-Meister will unbedingt hoch. Gleiches gilt für den West-Tabellenführer Solingen-Gräfrath, der von Ex-Mieze Kerstin Reckenthäler trainiert wird. Im Süden und Norden sieht es anders aus: Nord-Tabellenführer Hannover hat schon angekündigt, nicht aufsteigen zu wollen, und im Süden gibt es nach TV-Informationen beim aktuellen Ersten aus Freiburg ähnliche Überlegungen. In diesem Fall könnten die beiden Zweitplatzierten aus dem Norden und Süden aufsteigen. Wollen das beide, gäbe es ein Entscheidungsspiel. Will einer, steigen zwei Teams aus der 2. Liga ab. Und will keiner, würde der dritte Drittliga-Aufstiegsplatz freibleiben – und es würde nur eine Mannschaft aus der 2. Liga absteigen.

Momentan sind das alles nur Gedankenspiele, noch haben die Drittligisten etwas Zeit, die Lizenz für die zweite Liga zu beantragen. Bei der MJC gibt man sich zurückhaltend: „Wir schauen nicht nach der finanziellen Situation und den Überlegungen anderer Vereine. Bis zum Ende der Spielzeit geben wir sportlich und organisatorisch alles, um zu zeigen, dass wir uns niemals aufgeben“, sagt Vorstandsmitglied Christian Steil.

Auch Miezen-Trainerin Elena Vereschako sind die Spekulationen erst einmal egal: „Da haben wir keinen Einfluss drauf. Wir müssen auf uns schauen und irgendwann einmal wieder gewinnen, am besten schon gegen Rödertal.“ Am heutigen Samstag (Anwurf 18 Uhr) gastiert der Bundesliga-Absteiger aus Sachsen in der Arena Trier. Rödertal rangiert mit 24:24 Punkten auf Rang sechs, nach oben geht nicht mehr viel. Mitte Februar schaffte das Team die Sensation mit einem 28:27-Auswärtserfolg beim künftigen Erstligisten Ketsch. Danach folgten aber fünf Niederlagen. „Das ist vielleicht unsere Chance, dass Rödertal derzeit nicht so stark ist“, hofft Vereschako auf den ersten Sieg seit dem 5. Januar (27:26 in Lintfort), dem danach nur noch ein Punkt gegen Gedern/Nidda und dann zehn Niederlagen folgten.

Hoffnung macht der MJC-Trainerin, die weiter auf Angela Petrovska (Muskelfaserriss in der Wade) verzichten muss, die erste Halbzeit am vergangenen Sonntag in Ketsch: „Da haben wir gegen die beste Mannschaft der Liga toll mitgehalten, bevor wir eingebrochen sind. Wenn wir eine solche Leistung einmal über 60 Minuten konservieren könnten, haben wir eine Chance.“ Eine Nachwirkung des 22:31 in Ketsch könnte aber ein Problem für die Partie gegen Rödertal sein: Linsey Houben zog sich eine Platzwunde über dem Auge zu und klagt immer noch über Kopfschmerzen. Daher konnte die Niederländerin diese Woche auch nicht mittrainieren. Somit standen teilweise nur sieben Spielerinnen im Training auf der Platte, das Abschlusstraining absolvierte Vere­schako gemeinsam mit der zweiten Mannschaft.

Trotz der schwarzen Serie sei die Stimmung in der Mannschaft immer noch gut. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt sei noch nicht erloschen. Und da lässt sich Ve­reschako doch noch eine Aussage zur möglichen Entscheidung am grünen Tisch entlocken: „Wenn es wirklich so kommt, dass nur eine Mannschaft absteigt, dann müssen wir zuschnappen. Dann müssen wir da sein, um Vorletzter zu werden.“ Das könnte an jenem 11. Mai, beim Gastspiel in Gedern/Nidda, der Fall sein.

DJK/MJC Trier (Kader): Eckelt, Baranowska  –  Sattler, Ilciukaite, Houben (?), Czanik, Tolic, ­Szabo, Zrnec, Simon-Varga

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