Weltstars gegen 2. Liga: Bietigheim klarer Favorit bei den Miezen

Trier · Die SSG Bietigheim gilt derzeit als beste deutsche Frauenhandball-Mannschaft und großer Favorit auf die deutsche Meisterschaft. Am Freitagabend (19.30 Uhr) gibt das Team um WM-Torschützenkönigin Susann Müller im DHB-Pokal ihre Visitenkarte bei den Trie rer Miezen ab.

Trier. Wenn schon die Mannschaften, Etats, Ligazugehörigkeiten und Ziele völlig unterschiedlich sind, eint Frauenhandball in Trier und Bietigheim zumindest eines: Beide Städte sind Spielorte bei der WM 2017 in Deutschland. Dann hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf: Auf der einen Seite der Zweitligist mit beschränkten Mitteln, auf der anderen die Millionentruppe, die in diesem Jahr deutscher Meister werden will.
Dass die Ex-Leipzigerinnen Susann Müller, Nina Wörz oder Maura Visser, die brasilianische Weltmeisterin Fernandea Franca da Silva oder die niederländischen Vize-Weltmeisterinnen Tess Wester und Martine Smeets und Angela Malestein für die SSG auflaufen, liegt auch an Herrenhemden, genauer gesagt am Engagement von Mäzen Eberhard Bezner. Der 80-Jährige ist Seniorchef von Olymp-Hemden - und hat ein großes Herz (und Portemonnaie) für den Handball.
Ende 2014 gelang Bietigheim dann der Coup, den Dänen Martin Albertsen als Trainer zu gewinnen, der zuvor Leipzig zu deutschen Meisterschaften und Pokalsiegen geführt hatte. Nach einer Saison des Umbruchs startete Bietigheim in der letzten Spielzeit durch, hatte bis zum vorletzten Spieltag die Chance auf die deutsche Meisterschaft, wurde am Ende einer dramatischen Saison Vierter.
"Wenn wir ohne große Verletzungen durch die Saison kommen, haben wir gute Chancen, oben mitzuspielen", sagte Albertsen vor dem Saisonstart. Beim hochkarätig besetzten Turnier in Wittlich Anfang August spielte Bietigheim als Sieger mit der Konkurrenz Katz und Maus, beim Miezen-Cup in Trier zwei Wochen später gab man den Turniersieg gegen Bad Wildungen aus der Hand.
Aber seither ist die SG ohne Niederlage: In der Bundesliga ist man nach drei Siegen in drei Spielen Tabellenführer, im EHF-Pokal kam man gegen den serbischen Meister Nis locker durch zwei Siege weiter - und in allen fünf Partien kam man zusammen auf eine beeindruckende Tordifferenz von +70. Die Frage nach der Favoritenrolle stellt sich am Freitagabend (Anwurf: 19.30 Uhr) beim Pokalauftritt bei den Trierer Miezen also nicht.
Nach zwei Siegen in Folge gehen die Miezen den Pokal daher locker an: "Gegen Bietigheim werden wir die 60 Minuten genießen, wir können befreit aufspielen und wollen unseren Zuschauern eine ordentliche Partie zeigen", sagt Trainerin Cristina Cabeza. Wichtig für alle MJC-Dauerkarten-Besitzer: Die Karten haben im Pokal keine Gültigkeit, da die Einnahmen mit der gegnerischen Mannschaft geteilt werden müssen. BP

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