Wenn Tussis auf Miezen treffen ...

Trier · Ein Wegweiser gleich zum Start: Am heutigen Samstag hoffen die Trierer Handball-Miezen im ersten Saisonspiel bei Aufsteiger TuS Metzingen auf die ersten Punkte. Ob der Kader bis zum Anwurf noch wächst, steht noch nicht fest.

Trier. Frauenrechtlerinnen dürften am heutigen Samstag (Anwurf: 19 Uhr, Öschhalle) ihre wahre Freude an der Frauen-Handball-Bundesliga haben. Denn dann treffen - so die Spitznamen beider Mannschaften - Miezen auf Tussies. Der Beiname des Aufsteigers aus Metzingen entstammt aus dem "Vornamen" TuS, daraus wurden die Tussies.
Und die schafften nach 20-jähriger Leidenszeit im Mai den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nahe dran war der erste Miezen-Gegner der neuen Saison schon häufig, mal wurde ihm der Aufstieg verweigert, dann verlor man das Aufstiegsfinale, dann standen erhebliche finanzielle Probleme im Weg. Nun aber ist die Mannschaft aus der Einkaufsstadt dort angekommen, wo man hinwollte - und von wo man sich nicht gleich wieder verabschieden will. So paradox es klingt: Das erste Saisonspiel hat schon vorentscheidenden Charakter für beide Mannschaften, denn beide zählen zum Kreis derer, die wohl den Abstieg unter sich ausmachen werden. Psychologisch wären ein oder zwei Punkte für die kleine, neue Miezen-Mannschaft Gold wert, denn danach warten vier Spiele gegen Top-Mannschaften.
Aber auch wenn es gegen einen Aufsteiger geht, sind die Miezen in ihrem 13. Bundesligajahr nicht der Favorit. Denn die Tussies verfügen über einen mehr als erstligatauglichen Kader mit viel Erfahrung, der nun zudem mit der Leverkusener Torfrau Laura Glaser verstärkt wurde.
"Sie haben eine starke Mannschaft, aber sie stehen auch unter dem Druck, ihr erstes Heimspiel der Bundesligageschichte unbedingt gewinnen zu müssen", sieht MJC-Trainer Jörn Ilper eine Chance, prophezeit aber auch: "Wenn sie ihre Euphorie durchziehen, wird es ganz schwer. Wir müssen schnell in die Abwehr zurück, denn Metzingens beste Waffe ist der Gegenstoß."
Ob sich Ilpers Kader bis zum Anwurf noch vergrößern wird, steht indes noch nicht fest. Stand Freitag waren es sieben Feldspielerinnen und eine Torfrau, die die Reise nach Schwaben antreten werden. "Wir stehen kurz vor einem Vertragsabschluss, aber selbst wenn es über die Bühne geht, dauert der internationale Vereinswechsel immer seine Zeit. Es kann sein, es kann nicht sein", sagt MJC-Vorstand Jürgen Brech. Um wen es sich bei der Neu-Mieze handeln könnte, wollte er nicht sagen.
Somit baut Ilper also erst einmal auf die "glorreichen Sieben", mit denen er die Vorbereitung absolviert hatte. Den letzten Feinschliff holte sich die MJC am Mittwochabend mit einem Testspiel beim mehrfachen französischen Meister Metz, Ex-Klub von Rückraumspielerin Carolin Schmele. Die Öschhalle in Metzingen ist indes wahrlich kein Neuland für die MJC, mit Ausnahme der aktuellen Spielerinnen: Von 1996 bis 2000 fochten Miezen und Metzinger in der 2. Liga dort harte Schlachten, enge Spiele aus. Dann mussten die Tussies allerdings zwölf Jahre warten, bis sie den Miezen in Liga eins folgten.
Am Mittwoch werden die Miezen-Fans ihre Mannschaft dann auch bei ihrem ersten Heimauftritt begutachten. Gegner ist um 19.30 Uhr Rekordmeister HC Leipzig, der Sonntag in Leverkusen in die Saison startet. BP
DJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Flöck, Bocka - Derbach, Adeberg, Schmele, Vallet, Zelmel, Czanik, Solic

Die Spiele vom Wochenende:

Samstag, 8. September, 15 Uhr:

HC Leipzig - Leverkusen
Samstag, 8. September, 16 Uhr:
Buxtehude - FHC Frankfurt/Oder
Samstag, 8. September, 18 Uhr:
Thüringer HC - Frisch Auf Göppingen
Samstag, 8. September, 19 Uhr:
HSG Bad Wildungen - Blomberg-Lippe
TuS Metzingen - DJK/MJC Trier
Samstag, 8. September, 19.30 Uhr:
Oldenburg - VL Koblenz/Weibern

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