Zwiespältige Gefühle vor dem Abenteuer Arena

Neuer Name, neue Mannschaft: Mit Frisch Auf Göppingen kehrt Alexandra Meisl (früher Gräfer) am Samstag an den Ort ihrer größten sportlichen Erfolge zurück. Ihr Gegner in der Arena ist ihr Ex-Team, die "Miezen".

 Zurück in Trier: Alexandra Meisl. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Zurück in Trier: Alexandra Meisl. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Göppingen. (BP) Normalerweise wären die Rollen klar verteilt. Trier spielt gegen einen Aufsteiger. Doch am Samstag (19.30 Uhr) ist es anders. Göppingen kommt als Überraschungsteam und Tabellenzweiter zur MJC, die nur im Mittelfeld rangiert. Ein Grund für den Höhenflug steht im Tor: Alexandra Meisl, in Trier noch bestens bekannt unter ihrem Mädchennamen Gräfer und "Mieze des Jahres" im Meisterjahr 2003. "Auch wenn wir Zweiter sind, ist Trier Favorit", wiegelt sie die Rolle gleich ab. Fünf Jahre hatte Meisl bei den "Miezen" gespielt, war dort Nationaltorhüterin und Deutsche Meisterin ("Das tollste Erlebnis meiner Karriere") geworden - und ist 2007 nicht im Groll gegangen. "Es waren rein private Gründe. Hätte es diese nicht gegeben, würde ich wohl noch in Trier spielen." Sie war die Fernbeziehung zu ihrem Freund, den sie vor vier Monaten heiratete, leid. Heute lebt Meisl in einem 300-Seelen-Dorf bei Ulm, die gelernte Bankkauffrau hat einen Teilzeit-Job bei der Sparkasse - und gibt zu: "Ich bin heute viel relaxter. Sport ist zwar noch wichtig, aber ich genieße jetzt auch das Private." Bis 2010 läuft Meisls Vertrag in Göppingen - und was die Torfrau danach macht, steht noch in den Sternen: "Ich bin jetzt 30, da muss ich auch an Familie denken." Der Kontakt nach Trier ist nicht abgerissen, auch wenn heute nur noch fünf Spielerinnen für die MJC auflaufen, mit denen sie noch gespielt hat. Da Meisls Schwester mittlerweile in Trier lebt, schaut sie öfters vorbei. Daniela Vogt, die Torfrau der zweiten MJC-Mannschaft ("meine beste Freundin"), war sogar ihre Trauzeugin. Aber dennoch beschleichen Meisl, die bis vor ihrem Wechsel auch im Nationalteam spielte, zwiespältige Gefühle vor ihrer sportlichen Rückkehr: "Es wäre mir lieber, ich müsste nicht spielen. Warum, weiß ich auch nicht." 2007 hatte sie Trier verlassen und war mitverantwortlich für den Göppinger Durchmarsch in der 2. Liga. Dass es nun so gut läuft, hätte sie nicht erwartet: "Für uns ist jedes Bundesligaspiel immer noch ein echtes Abenteuer."

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