RPS Oberliga ist wieder spannend Wittlich schlägt die bislang verlustpunktfreie FSG Ketsch/Friesenheim II - unnötige Heimniederlage der Hunsrück HSG

Wittlich überzeugt im Spitzenspiel

 Wittlich wahrt seine weiße Weste in heimischer Halle und bringt dem Tabellenführer aus Ketsch/Friesenheim II die erste Saisonniederlage bei

Wittlich wahrt seine weiße Weste in heimischer Halle und bringt dem Tabellenführer aus Ketsch/Friesenheim II die erste Saisonniederlage bei

Foto: Verein

RPS Oberliga Frauen

HSG Hunsrück – SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam 29:30 (14:18)

Ohne die etatmäßige Torfrau Vanessa Gerken mussten die Hunsrückerinnen ihr Heimspiel gegen die SG OBZ bestreiten. Völlig ausgeglichen bei wechselnden Führungen verliefen die Anfangsminuten, doch dann legten die Gäste erstmals beim 13:16 (27.) drei Tore vor, setzten sich bis zur Pause sogar auf 14:18 ab! Nach dem Wechsel verteidigten die Gäste ihre Vorsprung über 15:20 (34.) bis 19:20 (40.). Die Zeitstrafe gegen Jule Kappes stoppte die Aufholjagd der Hunsrückerinnen, die jetzt drei Treffer in Folge einstecken mussten und erneut dem klaren Vorsprung der OBZlerinnen über 19:23 (45.) hinterherliefen. Beim 20:25 (51.) nahm HSG Coach Maouia Ben Maouia die Auszeit und versuchte seine Mannschaft auf die Schlussminuten vorzubereiten. Doch näher als zwei Tore kam das Maouia Team nicht mehr an die Gäste heran, die über 24:26 und 26:28 (55.) in die Schlussminuten gingen. Es wurde jetzt ein offener Schlagabtausch, beim 29:29 in der 58. Minute stand die Halle Kopf. Die Auszeit der Gastgeberinnen zwei Minuten vor dem Ende sollten dann das Herzschlagfinale einläuten! Am Ende stand mit 29:30 der Auswärtssieg der Gäste auf der Anzeigetafel und der Frust der Gastgeberinnen war verständlich. Nach der Auszeit hatte die Mannschaft die Chance, den Treffer vorzulegen, scheiterte aber mit einer klaren Chance an der gegnerischen Trofrau und nach der Auszeit der Gäste war es Larissa Freund, die den umjubelten Siegtreffer 19 Sekunden vor dem Abpfiff markierte. „Erneut sind wir zu spät aufgewacht, haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt, standen überhaupt nicht gut in der Abwehr und hatten keine Torhüterleistung. So gelang den Gästen die klare Halbzeitführung. Nach dem Wechsel haben wir kämpferisch zugelegt, aber das war immer noch nicht optimal. Im Tor steigerte sich jetzt Laure Flener, doch unsere Trefferquote blieb katastrophal. Immer wieder scheiterten wir an der gegnerischen Torfrau, so auch in den Schlusssekunden. Ein Remis wäre heute durchaus drin gewesen“, klagte der HSG Coach.

Flener und Kristinsdottir – Frank (4), Wies, Tatsch (2), Litzenburger (7), Kappes (1), Rolinger, Gräber (5), Nicolae (1), Bach, Hahn (8), Molz (1)

HSG Wittlich – HSG Ketsch/Friesenheim II 28:24 (13:14)

Mit „Standing Ovation“ feierte die proppenvolle Wittlicher Halle der Berufsbildende Schule nach dem Abpfiff den Sieg ihrer Mannschaft gegen die bislang ungeschlagenen Gäste der TSG Ketsch/Friesenheim II. Es war ein Wechselbad der Gefühle, in das die Wittlicher Damen ihre Fans und wohl auch ihren Trainerstab tauchten. Am Ende aber stand ein verdienter Sieg der Eifelanerinnen auf der Anzeigetafel der BBS Halle. Die kleinen, wieselflinken und technisch sehr gut ausgebildeten Gästespielerinnen, denen das Wittlicher Team körperlich überlegen war, zeigten von Beginn, weshalb die Mannschaft bislang ohne Punktverlust durch die Saison gekommen ist. Blitzschnell schalteten die Gäste von Abwehr auf Angriff um, spielten zudem die schnelle Mitte vorbildlich, doch Wittlich zeigte sich sehr gut auf das Tempospiel der Gäste eingestellt. Die Mannschaft ging von Beginn an das Tempo der Gäste mit und so entwickelte sich von Beginn an ein Kopf an Kopf Rennen, in dem die Bemühungen des Teams von Trainer Tobias Quary erkennbar wurden, schnell von Angriff auf Abwehr umzuschalten. Nervös starteten beide Teams in die Begegnung, in der sich die Gäste in den Anfangsminuten einige technische Fehler leisteten, die Wittlich mit dem 5:2 (7.) bestrafte und die Gästebank die erste Auszeit nahm. Bis dahin zeigte sich bereits, dass Wittlich mehr spielerische Lösungen fand als die Gäste, die vor allem mit ihrem unglaublichen Tempospiel überzeugten. Dreh- und Angelpunkt im Gästespiel war Rebecca Becht, die nicht nur selbst torgefährlich war, sondern immer wieder ihren Mitspielerinnen, vor allem die körperlich starke Sara Jelicic am Kreis bediente. Wittlich verteidigte die Führung über 8:5 (14.) hatte eine treffsichere Carolin Ambros auf der rechten Angriffsseite, die ebenso konsequent abschloss wie die später eingewechselte Michelle Meier. Ketsch stellte die Abwehr auf eine offensivere 5:1 Abwehr um, doch Wittlich fand die spielerischen Lösungen im Angriff und setzte sich nach der Auszeit vom 11:9 auf 13:9 (24.) ab, hatte in dieser Phase Glück, das die routiniert und gut leitenden Schiedsrichter Ralph Müller und Matthias Freiherr vom Wolff Natasha Lerche nur mit einer Zeitstrafe vom Platz schickte. Gegen Ende der ersten Hälfte ließ die Konzentration bei Wittlich nach, es mehrten sich die technischen Fehler und Ballverluste und das bestraften die Gäste konsequent, lagen zur Pause mit 13:14 in Führung. Die Gäste hielten auch das Tempo nach dem Wechsel extrem hoch, zeigten perfekt vorgetragene Gegenstöße und nutzten in Überzahl die Tatsache, dass Wittlich die Torfrau aus dem Spiel nahm und erzielte in dieser Phase Tore in den Wittlicher leerstehenden Kasten. Dabei „schenkten“ die Gastgeberinnen in dieser Phase die Bälle leichtfertig durch ungenaue Zuspiele oder unvorbereitete Abschlüsse her. Beim 16:19 (39.) schienen Wittlich in der schwächsten Phase ihres Spiels die Felle wegzuschwimmen. Doch die Mannschaft zeigte ihr Kämpferherz, spielte jetzt auch die Erfahrung aus, kam Tor um Tor heran, und als Nele Kappes den Ausgleichstreffer zum 21:21 (45.) markierte, deutete vieles auf ein Herzschlagfinale hin. Die Chancen, endlich in Führung zu gehen, ließen dann Niki Packmohr per Siebenmeter und Nele Kappes, die im nächsten Angriff unvorbereitet aufs Tor warf,zunächst liegen. Erst nach der Auszeit der Gäste war es Anne Krag mit einem klugen Heber vom Kreis, der ihre Mannschaft nach vorne bringen sollte und die die Führung nicht mehr abgab. Als dann auch noch Rebecca Becht auf Gästeseite verletzt aus dem Spiel musste, standen die Zeichen für die Gastgeberinnen günstig. Die Auszeit von Quary beim 24:23 (55.) bereitete die Entscheidung vor: Nele Kappes und Niki Packmohr zeigten jetzt ihr Torqualität, brachten ihr Team mit 26:23 (57.) vorentscheidend in Führung. Die Auszeit der Gäste half nicht mehr. Meike Frank machte mit ihrem Treffer zwei Minuten vor dem Ende den Sack endgültig zu. Dazu kam, dass in den letzten 10 Minuten Torfrau Alexandra Irmgartz über sich hinauswachs, etliche klare Bälle der Gegnerinnen wegfischte und so mit dem Deckungsverband entscheidend für den wichtigen Heimsieg war. „Romina Heßler, die Co-Trainerin hat uns zum Sieg beglückwünscht. Von ihr eine faire Geste! Es war ein von beiden Seiten extrem intensiv geführtes Spiel, bei dem wir gut im Angriff und in der Abwehr ins Spiel fanden. Gegen Ende der ersten Hälfte schlichen sich dann Nachlässigkeiten und technische Fehler in unser Spiel ein und das wurde gnadenlos bestraft. Nach der Pause war unser Paket Deckung im Zusammenspiel mit Torhüterleistung dann spielentscheidend, um das Spiel am Ende nach Hause zu bringen. Wir haben heute gesehen, dass wir voll auf der Höhe sind und es liegt nur an uns, wie die Restsaison verläuft“, meinte Trainer Tobias Quary.

Irmgartz und Zigraiova – Krag (3), Ambros (4), Meier (4), Teusch (1), Bach (2), Packmohr (6), Kappes (6), Czanik, Schieke (1), Lieser, Frank (1), Lerche.