Unruhe beim TBV Lemgo - Staatsanwaltschaft ermittelt

Lemgo (dpa) · Beim Handball-Bundesligisten TBV Lemgo herrscht Unruhe wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen TBV-Manager Fynn Holpert. Michael Kempkes von der Staatsanwaltschaft Detmold bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, dass es schon seit Januar Ermittlungen gibt.

Hintergrund sei ein 200-Millionen-Euro-Scheck eines vermeintlichen Immobilieninvestors. Der „Spiegel“ hatte berichtet, dass mit dem Geld ein Sportpark und weitere Projekte in Lemgo entstehen sollten.

Kempkes sagte, Holpert sei eine von vier Personen gewesen, die mit einer Kopie des Schecks bei der Sparkasse Lemgo vorgesprochen hätten. Die Frage sei, ob dieser Scheck echt oder nicht echt sei. Laut Kempkes stehen bei den Ermittlungen der Verdacht der versuchten Urkundenfälschung oder der Verdacht des versuchten Betrugs im Raum.

Holpert sagte der dpa, er kenne die Vorwürfe im Detail nicht. „Ich werde mit der Staatsanwaltschaft auf jeden Fall eng kooperieren, um all diese Dinge aufzuklären“, äußerte der Manager auf dpa-Anfrage.

Der ehemalige Handballprofi geht davon aus, dass er und sein Rechtsbeistand bald Akteneinsicht bekommen. Holpert war überrascht, dass er von den Vorgängen erst durch die Medien erfahren habe. Nun werde er „natürlich“ dazu beitragen, dass bald Klarheit“ herrsche.

Oberstaatsanwalt Kempkes ergänzte, dass die britischen Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit dem Scheck um Amtshilfe gebeten worden seien. Wann mit einem Resultat zu rechnen sei, konnte Kempkes nicht sagen.

Der „Lippischen Landes-Zeitung“ hatte Manager Holpert erklärt, die Begeisterung über das mögliche Immobiliengeschäft sei anfangs groß gewesen. Herausgekommen sei „nur heiße Luft“. Die Sparkasse Lemgo hatte den Scheck nicht akzeptiert.

TBV-Beiratsvorsitzender Siegfried Haverkamp ließ wissen, zu den Vorgängen derzeit keine Kommentare abgeben und keine Fragen beantworten zu wollen. Er kündigte eine interne Sitzung für diesen Donnerstag an.

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