Leichtathletik Gesa Krause – schneller als die deutsche Meisterin

Berlin · Athletin des Vereins Silvesterlauf Trier absolviert als beste Deutsche in Berlin in 1:12:16 Stunden ihren ersten Halbmarathon.

 Gesa Krause.

Gesa Krause.

Foto: Holger Teusch, Unterm Bergfried 20, 54538 Bausendorf, Telefon 06532/954022/Holger Teusch

Das dürfte ein Fingerzeig für Gesa Krauses langfristige Laufbahn sein: Beim größten und schnellsten deutschen Halbmarathon in Berlin kam die 25-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier (Foto: TV-Archiv) erstmals bei einem 21,1-Kilometer-Rennen ins Ziel. Und das in 1:12:16 Stunden – nur 19 deutsche Läuferinnen waren jemals schneller. Damit war Krause fast zwei Minuten schneller als die deutsche Meisterin Franziska Reng bei der zeitgleich ausgetragenen deutschen Meisterschaft in Hannover (1:14:14).

Sichtlich zufrieden und trotz der Anstrengung lächelnd lief die Europameisterin über 3000 Meter Hindernis auf der Karl-Marx-Allee ins Ziel. Nachdem sie vor gut einem Jahr bei ihrem ersten Versuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach 15 Kilometern aufgegeben hatte, konnte Krause das Rennen durch Berlin genießen. „Mein Trainer hat gesagt, ich soll es bis zehn Kilometer einfach rollen lassen, und ich dachte erst, das kann nicht wirklich sein. Es war so locker“, sagte Krause nach dem Zieleinlauf. 34:11 Minuten für die ersten zehn Kilometer stellten für Krause nicht die von Bahnwettkämpfen gewohnte hohe Belastung dar. Das Berliner Rennen war das Gegenteil zu ihrem misslungenen Debüt. Ein bisschen auch, weil sie mit der deutschen Marathonmeisterin Katharina Heinig eine Trainingskameradin und Freundin an ihrer Seite hatte. „Man kann sich aneinander orientieren, aber letztendlich muss man auf sich selbst gucken“, erklärte Krause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte fiel Heinig dann überraschend zurück. „Ich glaube, Katha hatte Probleme an der ersten Verpflegungsstation“, berichtete die deutsche Hindernislauf-Rekordlerin. Bei der 15-Kilometer-Marke (51:30) hatte sich Krause um zwei Plätze auf den sechsten Rang vorgearbeitet.

Auf den letzten Kilometern hieß es kämpfen. „Aber die Stimmung in Berlin war einfach super“, freute sich Krause fast auf den Tag genau vier Monate vor dem Hindernislauf-Finale bei der Europameisterschaft im Olympiastadion über ihren fünften Platz. Es siegte die in Deutschland lebende und für Kassel startende Äthiopierin Melat Yisak Kejeta in 1:09:04 Stunden. Krauses Trainingspartnerin Heinig lief als Siebtplatzierte in 1:12:44 Stunden persönliche Bestzeit.

Bei den Männern egalisierte der Kenianer Erick Kiptanui in 58:42 Minuten die Weltjahresbestzeit. Bester Deutscher war als Achtplatzierter der ehemalige Trierer Silvesterlauf-Sieger Homiyu Tesfaye (1:02:13). Der in Äthiopien geborene Frankfurter und auch der in 1:13:14 persönliche Bestzeit laufende Philipp Pflieger (Regensburg) waren damit ebenfalls schneller als der deutsche Überraschungsmeister Karsten Meier (Braunschweig/1:05:22).

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