Laufkolumne Corona macht Sportmuffeln Beine - Tipps für Läufer (Teil 16)

Die Menschen entdecken die Natur neu. Auch dafür sorgt die Corona-Pandemie. Es ist einer der wenigen positiven Aspekte der Krise, meint TV-Laufkolumnist Rainer Neubert. Doch auch ohne Covid-19 gibt es gute Gründe, sich auf den Weg zu machen.

 Es muss ja nicht gleich die Zugspitze sein, um sich näher zu kommen. In der Corona-Pandemie treibt es viele Menschen in die Natur.

Es muss ja nicht gleich die Zugspitze sein, um sich näher zu kommen. In der Corona-Pandemie treibt es viele Menschen in die Natur.

Foto: AP/Matthias Schrader

Das Covid-19-Virus bestimmt unseren Alltag. Dabei fällt es schwer, dem Ganzen einen positiven Aspekt abzugewinnen. Es gelingt dennoch beim Blick auf die Freizeitaktivitäten: Die Nation bewegt sich! Und das im wortwörtlichen Sinn. Mehr Menschen denn je suchen angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen die risikoarme Aktivität an der frischen Luft. Wie beliebt das Spazierengehen, Radfahren oder Joggen derzeit ist, lässt sich auf den Rad- und Wanderwegen in unserer Region gut beobachten. Da ist es manchmal so eng, dass von Sicherheitsabstand nicht mehr wirklich die Rede sein kann. Aber zum Glück haben wir viele Alternativen und sind auch in einer Stadt wie Trier nicht auf den Mosel-Radweg beschränkt.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse belegt die motivierende Wirkung von Corona auf Bewegungsmuffel: Fast jeder zweite (43 Prozent) der repräsentativen Befragung geht seit dem Ausbruch der Pandemie häufiger spazieren als davor. Jeder Fünfte (21 Prozent) gab an, häufiger im Freien mit dem Rad zu fahren oder zu joggen. Kraftsport und Gymnastik in den eigenen vier Wänden (18 Prozent) ist zumindest für jene eine Alternative, die sonst ihren Bewegungsdrang in Fitnessstudios ausleben.

Leider bleiben immer noch viel zu viele Mitglieder dieser Gesellschaft übrig, die nach wie vor ihr Gesäß nur höchst ungern erheben. Mein persönlicher Tipp: Nennen Sie Ihren inneren Schweinehund doch einfach Corona. Vielleicht hilft es. Wenn Sie allerdings zu jener Bevölkerungsgruppe gehören, die das Virus und dessen Gefährlichkeit für ein Märchen halten, ist das natürlich nicht zielführend. Ihnen empfehle ich eine Studie der spanischen Universität Rey Juan Carlos, in der das Verhalten von fast 100 000 Menschen in Europa analysiert wird. Demnach sitzen 57,2 Prozent der Männer und 50,2 Prozent der Frauen in Deutschland täglich länger als viereinhalb Stunden. Das gilt als Schwellenwert für ein steigendes Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Krebs.

Journalisten übertreffen die viereinhalb Stunden Sitzen täglich übrigens spielend. Bewegungsmuffel sind dennoch oder gerade deshalb nur wenige.

Nächste Woche: Wenn nur der Kopf will. Tipps für den Kampf gegen den inneren Schweinehund.

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