Dinge, die bewegen

Laufen, ohne zu schnaufen - dieses plakative Motto für die gesundeste Form der Bewegung auf zwei Beinen ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Bei Läufen in der Gruppe stockt dennoch auch bei moderatem Tempo manchmal der Atem. Warum, das verrät TV-Laufkolumnist Rainer Neubert.

 Gute Laune ist ein Markenzeichen beim Hospizlauf.

Gute Laune ist ein Markenzeichen beim Hospizlauf.

Foto: Rainer Neubert

Es geht nicht darum, sich so lange wie möglich mit angehaltenem Atem aufrecht zu halten. Laufen, ohne zu schnaufen, bedeutet vielmehr, den Bewegungsdrang eher entspannt auszuleben. So entspannt, dass Schnappatmung kein Thema ist und das Herz nicht häufiger als 140 Mal pro Minute schlagen muss.

Bei solch einem Lauf bei moderatem Tempo durch die Landschaft entwirren sich die Gedankenstränge. Der Geist konzentriert sich auf wenige, aber wichtige Dinge. Laufen ist dann auch Meditation. Das funktioniert - zumindest, wenn man(n) alleine unterwegs ist.

In einer Gruppe dient die durch moderates Tempo gesparte Luft doch meist eher dazu, die Kommunikation in ganzen Sätzen auch während der sportlichen Betätigung zu pflegen. Das erlebt jeder, der ab und zu mit anderen gemeinsam unterwegs ist. Ruhig wird es da meist nur an längeren Anstiegen, weil dann kaum jemand zu den für größere körperliche Anstrengungen typischen Drei-schnauf-Silben-schnauf-Sätzen wechseln will. Sobald sich der Puls aber wieder beruhigt hat, geht das muntere Geplapper weiter.

Die Konzentration der Gedanken auf das Wesentliche … Seit meinem letzten Termin mit dem Lauftreff bin ich mir sicher, dass diese Theorie Lücken haben muss. Zehn Frauen, zwei Männer. Ich habe viel gelernt über Dinge, die auch bewegen können: Dampfgarer, E-Bikes und Rezepte. Sorry, Ladys! Aber das war ganz bestimmt nur der weiblichen Gruppendynamik geschuldet …

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