Dünn, stark, schnell

Eine Großereignis ist zu Ende gegangen. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft ist für Läufer stets ein Fest. Auch wenn es nur ums Staunen geht, zu welchen Leistungen die Spitzenathleten fähig sind. Dass die Sportler dabei so unterschiedlich aussehen, lohnt einige Gedanken, meint TV-Kolumnist Rainer Neubert.

Was bleibt von der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im Gedächtnis? Vier Goldmedaillen für Deutschland natürlich. Dass davon keine in Laufwettbewerben erspurtet wurde, überraschte nicht. Dennoch setzten einige unserer Läufer Ausrufezeichen. Allen voran Homiyu Tesfaye, der beim 1500-Meter-Finale sensationell Fünfter wurde. Dass die Wurzeln des 20-Jährigen in Äthiopien liegen, überrascht nicht. Mit seiner langen, schlanken Gestalt und den extradünnen Beinen ähnelt er sehr den Spitzenläufern aus Afrika.
Wobei das so unterschiedliche Erscheinungsbild der Läufer in den verschiedenen Disziplinen immer wieder in Erstaunen versetzt: Auf den Sprintdistanzen die Muskelprotze, die jede Faser ihres hochtrainierten Körpers in Tempo umsetzen. Je länger aber die Strecken werden, desto mehr möchte man den ausgezehrt wirkenden Spitzenläufern einen Essensnachschlag gönnen.
Was lerne ich daraus? Ich bin nicht groß und kein Muskelprotz. Aber zumindest habe ich dünne Beine. Kein Wunder, dass ich nie gut sprinten konnte.

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