Extrem

Laufen für einen guten Zweck ist eine lohnenswerte Sache. Daran zweifelt TV-Laufexperte Rainer Neubert nicht. Auch wenn er manche Aktion für grenzwertig hält, wie es in seiner neuen Kolumne beschreibt.

 Der Sänger und Extremsportler Joey Kelly hat mehr als 53 Kilometer in einem „Todesrad“ zurückgelegt. Foto: ZDF/Kerstin Bänsch

Der Sänger und Extremsportler Joey Kelly hat mehr als 53 Kilometer in einem „Todesrad“ zurückgelegt. Foto: ZDF/Kerstin Bänsch

Haben Sie es gestern im Volksfreund gelesen? Joey Kelly, ehemals Gitarre klimperndes Mitglied der Familienband(e) Kelly Family, hat einen neuen Rekord aufgestellt: 53 Kilometer ist er im Todesrad gelaufen. Dazu benötigte der inzwischen zum Extremsportler mutierte in Spanien geborene Wahldeutsche irisch-amerikanischer Abstammung genau 24 Stunden.

In dieser Zeit schaffen die besten Ultraläufer mehr als 200 Kilometer. Wobei, dieser Vergleich ist ziemlich unfair.
Das Todesrad ist ein Zirkusutensil. Ein 15 Meter langer Metallarm, der sich vertikal um eine zentrale Achse dreht. An den Enden sind überdimensionale Hamsterräder montiert, in denen waghalsige Artisten laufen, balancieren, in die Höhe katapultiert und hoffentlich nicht herausgeschleudert werden. In einem dieser Laufräder rotierte also Joseph Maria "Joey" Kelly.

Über diese Aktion könnte ich nun ebenso mit dem Kopf schütteln wie über seine Teilnahme an der Wok-WM, am TV-total-Turmspringen, am "Race across America" oder der Autoball-WM. Alleine die Tatsache, dass er mit seinen 6255 Runden in dem wirbelnden Stahlmonster 50?000 Euro für die Sportnachwuchsförderung erlaufen hat, bewahrt ihn davor - und die Tatsache, dass ich mich vor einigen Jahren schon einmal selbst in so einem Todesrad drehte, als der Zirkus Flic-Flac in Trier Journalisten zu einem Probetraining eingeladen hatte. Einige Minuten reichten mir damals …
Generell ist das Laufen für einen guten Zweck eine gute Sache. Meine Lieblingsveranstaltung ist dabei der Hospizlauf ( www.hospiz-lauf.de ), der in diesem Jahr am 6. Juli in Koblenz startet. Und natürlich sind mir auch die vielen Benefizläufe an den Schulen der Region lieb - und teuer. Als mich Nachbarstochter fragte, ob ich sie bei so einer Aktion unterstütze, versprach ich einen großzügigen Betrag für jede gelaufene Runde. Wer hätte gedacht, dass sie 19 schafft?

laufen@volksfreund.de

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