Läufer-Mantra
Mentale Stärke ist auch für Läufer eine wichtige Sache. So wenden Extremsportler Tricks an, um sich über Schwächephasen zu retten. Diese lassen sich auch von "Otto Normalläufer" anwenden, weiß TV-Laufkolumnist Rainer Neubert.
Ein Mantra (Spruch, Lied, Hymne) bezeichnet laut Internetlexikon Wikipedia "eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft repetitiv entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert wird. … Das kann dem Freisetzen mentaler und spiritueller Energien dienen."
Extremsportler, die sich an den Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit bewegen, nutzen diverse Tricks, um mentale und körperliche Tiefs zu überwinden. Das kann der Gedanke an ein besonders schönes Erlebnis sein, an einen erfolgreich absolvierten Wettkampf. Manche singen fröhliche Lieder. Oder sie wiederholen ein Mantra, um Kraft zu schöpfen.
Diese kleinen mentalen Tricks helfen auch Läufern, wenn sie ungewohnt lange und anstrengende Einheiten absolvieren. So ist es bei einem Marathon wenig hilfreich, zehn Kilometer vor dem Ziel daran zu denken, wie weit das doch noch ist. Viel leichter wird die Bewältigung der Reststrecke in dem Bewusstsein, dass sie doch nur einer der kürzeren Trainingsläufe in der Vorbereitungszeit entspricht.
Wer mein Schicksal teilt und sich derzeit auf einen Frühjahrsmarathon vorbereitet, kann ein Lied von diesen Einheiten singen, die ganz schön anstrengend sein können. Neben dem Tempodauerlauf - in jeder Woche etwas schneller oder weiter - sind Intervallläufe ein fester Bestandteil ambitionierter Trainingspläne.
15-mal eine Minute schnell, dazwischen jeweils eine Minute traben, lautet beispielsweise eine Ansage. Wie von selbst entsteht dabei ein Mantra. Eins, zwei, drei … 30-mal bis 60 zählen. Das ist Laufmeditation der einfachen Art: besonders leicht zu merken und gleichzeitig sooo effektiv.
laufen@volksfreund.de
Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne