Von Gipfelstürmen und Ruhephasen

Tapering ist in der letzten Trainingsphase vor einem Marathon angesagt. Was das bedeutet, erklärt TV-Laufexperte Rainer Neubert in seiner aktuellen Kolumne.

 Fit für den Start beim Jungfrau-Marathon: (von links) Herbert Jostock, Marieke Reus und Kurt Dietz-Wägelein.

Fit für den Start beim Jungfrau-Marathon: (von links) Herbert Jostock, Marieke Reus und Kurt Dietz-Wägelein.

Foto: Manuel Kölker


Marieke Reus, Herbert Jostock und ihre Mitstreiter von der LG Langsur dürfen die Beine hochlegen. Sie haben beim Jungfraumarathon nach 1800 Höhenmetern den bisherigen Gipfel ihrer sportlichen Karriere erreicht. Die lange körperliche und mentale Vorbereitung auf diesen Panorama-Monsterlauf hat sich für sie gelohnt und wurde belohnt von Kaiserwetter und einzigartigen Erfahrungen.

Solche warten auf viele Läufer aus unserer Region in den kommenden Wochen auch in Berlin, Köln oder Schillingen. Und so paradox es klingt: Auch sie sollten nun erst einmal auf Erholung setzen. Denn zwei Wochen vor einem Marathon sollte die sogenannte Taperingphase beginnen. Nach den Wochen des Kilometerschrubbens müssen sich nun Gelenke, Muskeln und Sehnen von der großen Anstrengung erholen.

Sportmediziner raten davon ab, in diesen 14 Tagen der Heilung Distanzen von mehr als 18 Kilometer zu laufen. In der letzten Woche vor einem Marathon ist sogar eine noch deutlichere Reduzierung des Trainings notwendig. Nur noch 40 Prozent der davor gelaufenen Strecken sind erlaubt. Wer also zusammengerechnet 60 Kilometer pro Woche unter die Schuhsohlen genommen hat, sollte in den sieben Tagen vor dem Start insgesamt maximal 24 Kilometer laufen. Kurze, schnelle Läufe und Intervalle sind erlaubt, um sich die Spritzigkeit zu erhalten.

Der vom Ironman-Club Trier veranstaltete Himmelsleiter Treppenlauf ( www.sportakademie.de) bietet am Samstag eine wunderbare Möglichkeit, eine Kurzbelastung mit einem guten Zweck zu verbinden: 605 Treppenstufen und 30 Prozent Steigung sind auf dem 800 Meter langen Gipfelsturm auf den Markusberg zu bewältigen. Der Erlös fließt in die Trie rer Sportstiftung, die unverschuldet in Not geratene Sportler in der Region Trier unterstützt. Eine gute Sache also, nicht nur für die eigene Fitness.

Wer am Tag danach noch Kraft hat, es mit dem Tapering nicht so genau nimmt oder am Sonntag einfach einen tollen langen Lauf machen will, dem sei der Stefan-Andres-Freundschaftslauf des LG Mittelmosel Leiwen e.V. empfohlen. Die 23 Kilometer lange Strecke von Schweich durch die Weinberge und den Kammerwald nach Leiwen bietet prächtige Ausblicke - und 305 Höhenmeter.

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