Zeiteisen

Welche Laufuhr ist die Beste? Eine Antwort auf diese Frage gibt es hier nicht; vielmehr den mit einem Augenzwinkern geschriebenen Bericht unseres Laufexperten Rainer Neubert auf der Suche nach derselben.

 Akku leer

Akku leer

Foto: Rainer Neubert

Es musste wieder einmal eine Neue her. Nach acht Jahren im Dauergebrauch hatte sich die Akkukapazität der Laufuhr definitiv meiner individuellen "Klasse" angepasst. Immer dann, wenn der Hammermann mir erfolgreich die Beine in betonklotzähnliche Fremdkörper verwandelte, verabschiedete sich auch die Anzeige auf dem Display. "Akku schwach", stand da noch kurz vorher. Sehr witzig. Als ob ich das nicht selbst bemerkt hätte … Eine neue Laufuhr also! Schön sollte sie sein, nicht zu klobig, mit Satellitenempfang natürlich und - ganz wichtig - mit einer möglichst langen Akkulaufzeit, falls ich mal wirklich wieder mehrere Etappen beim 24-Stunden-Hospizlauf oder zum Nordpol unterwegs bin. So lagen die kostbaren Stücke also in der Glasvitrine meines Lieblingssportdealers und buhlten mit blitzenden Displays - allesamt groß genug, um die Preisschilder zu verdecken - um Aufmerksamkeit. Bunt, schwarz, eckig, rund? Leicht, schwer, etwas schwerer … Schwarz und rund! An meinem zierlichen Handgelenk prangt nun ein Porsche, ein wahres Schwergewicht seiner Klasse. Leichtigkeit fühlt sich anders an. Aber alles geht nun mal nicht. Dafür habe ich jetzt einen verlässlichen Partner für die höchsten Ziele. Mit dickem Akku, Kompass, Thermometer und absolut exaktem barometrischen Höhenmesser! Vielleicht nehme ich demnächst mal ein kleines Gewicht in die rechte Hand, um die Unwucht beim Armschwung zu reduzieren. Das fällt aber gar nicht ins Gewicht, wenn ich die Uhr zum Tauchen, beim Fallschirmspringen oder der nächsten Matterhornbesteigung trage. Das mache ich alles gar nicht? Stimmt, aber ich könnte …

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