Triathlon Aufstehen um halb Fünf für Karriere-Höhepunkt mit 46

Nizza · Triathlet Marco Schleyer vom TuS Daun belegt bei den Ironman 70.3 Weltmeisterschaften in Nizza den 135. Platz bei den 45- bis 49-Jährigen.

 Ordentlich trinken und abkühlen (wie hier beim Mittelmosel-Triathlon in Zell) hieß es für Triathlet Marco Schleyer vom TuS Daun auch bei der WM im Ironman 70.3 in Nizza.

Ordentlich trinken und abkühlen (wie hier beim Mittelmosel-Triathlon in Zell) hieß es für Triathlet Marco Schleyer vom TuS Daun auch bei der WM im Ironman 70.3 in Nizza.

Foto: Holger Teusch

Triathleten müssen Frühaufsteher sein! Zumindest, wenn sie an Weltmeisterschaften teilnehmen wollen. Für Marco Schleyer war bei der WM auf der Ironman-70.3-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 91,3 Kilometer Rad fahren, 21,1 Kilometer Laufen) die Nacht um 4.30 Uhr zu Ende. Und dabei war der 46-Jährige vom TuS Daun in Nizza erst in der Startgruppe um 9 Uhr an der Reihe. Los ging es für die ersten der 3684 registrierten Athleten bereits zwei Stunden früher.

Zwei Stunden, in denen Schleyer die Vorstartnervosität quälte und in der Fragen aufkommen konnten, ob er sich ausreichend und richtig vorbereitet hatte. Denn im europäischen Triathlon-Mekka Nizza, wo seit 1982 Ausdauerdreikämpfe aus Schwimmen, Rad fahren und Laufen ausgetragen werden und wo Triathlon-Legende Mark Allen zehnmal siegte, sind nicht allein die Distanzen eine Herausforderung, sondern vor allem die Radstrecke. „Richtig nervös wurde ich, nachdem viele Athleten, die die Strecke vor dem Wettkampf abfuhren berichteten, dass die Strecke besonders hart sei und die Abfahrten ohne technisches Know-How fast nicht zu bewältigen sei“, erzählt Schleyer. Bergauffahren hatte er trainiert, aber auf die Abfahrten kein besonderes Augenmerk gelegt.

Die Nervosität wisch zum Glück, als es für Schleyer schon beim Schwimmen im Mittelmeer gut lief. Nach 33 Minuten für 1,9 Kilometer entlang des „Quai des Etats-Unis“ kam er in die erste Wechselzone. Auf der bergigen Radstrecke „zeigte sich sofort, dass ich in der Eifel geboren bin und dort trainiere“, erzählt Schleyer. Der knapp 25 Kilometer lange Anstieg zum Schlüsselpunkt des Parcours, dem Col de Vence fast 1000 Meter über dem Meer, machte Schleyer keine Probleme. Doch einige der Konkurrenten, die er überholte, schossen auf der Abfahrt wieder an ihm vorbei. Doch Schleyer wollte keinen Sturz riskieren.

Nach knapp drei Stunden im Rennradsattel wollte er in die Laufschuhe wechseln. Dabei trat er barfuß auf etwas Scharfkantiges und zog sich eine zwei Zentimeter lange Schnittwunde zu. Trotzdem lief Schleyer im geplanten Tempo von 4:15 Minuten pro Kilometer los. Doch die Verletzung verursachte eine Ausgleichshaltung, so dass der Eifel-Triathlet sich über die zweite Hälfte der Halbmarathondistanz quälte, die Laufstrecke aber trotzdem in 1:31 Stunden hinter sich brachte.

„Das Ziel war erreicht und dass in einer für mich unfassbaren Gesamtzeit von fünf Stunden und sieben Minuten. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es zahlreiche Unfälle mit auch zum Teil schweren Verletzungen gab. Ich war froh heil davon gekommen zu sein“, freute sich Schleyer umso mehr über sein gelungenes WM-Debüt. Ein unbeschreibliches Erlebnis und Gänsehaut pur sei der Lauf über die Promenade des Anglais gewesen. „Ich bin froh, dass ich dies erleben durfte, und freue mich jetzt schon auf neue Herausforderungen“, schmiedet Schleyer, der schon als Jugendlicher beim Wittlicher TV und später beim PST Trier lief, schon neue Pläne für den nächsten Karriere-Höhepunkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort