Leichtathletik Per Fahrrad zu den Titelkämpfen
Üdersdorf · Leidenschaft für den Sport – das zeichnet Johannes Frings aus. Fast sein ganzes Leben lang hat die Leichtathletik eine große Rolle für den Üdersdorfer, der am 26. Januar 80 Jahre alt wird, gespielt.
Was Leidenschaft bedeutet, zeigte Frings schon als Jugendlicher. Mit dem Fahrrad fuhr er 1954 als 16-Jähriger fünf Kilometer von seinem Heimatort Kärlich nach Weißenturm, um an den dortigen Leichtathletik-Kreismeisterschaften teilzunehmen. Autos und der öffentliche Personennahverkehr waren Luxus. Also fuhr der Teenager mit dem Rad zu den Sportfesten der Umgebung. Aus Weißenturm kehrte Frings mit seinem ersten Kreismeistertitel zurück - es sollte nicht der einzige bleiben.
Seine Spezialität: der Diskuswurf. Über die 50-Meter-Marke (50,42 Meter) schleuderte Frings die zwei Kilogramm schwere Scheibe. 50,42 Meter wurden am 8. Oktober 1977 in Wesel für ihn gemessen. Da war Frings 39 Jahre alt und im Herbst seiner Karriere.
Vielleicht wären noch größere Weiten möglich gewesen, wenn Beruf und Ehrenämter eine bessere Vorbereitung zugelassen hätten. So führt Frings‘ vier Jahre jüngerer Vereinskamerad beim TuS Daun, Henning Nickenig, mit 53,43 Metern die Vulkaneifelkreis- und auch die Bezirksbestenliste an.
Darauf zu hoffen, dass andere die Kohlen aus dem Feuer holen, war nie Frings‘ Ding. Schon mit 16 sprang er in die Bresche, als sein damaliger Verein TV Kärlich einen neuen Leichtathletik-Abteilungsleiter suchte. Nachdem er als Mitglied des Prüfdienstes der Volks- und Raiffeisenbanken 1961 in die Eifel kam und sich mit Frau Mechthild und zwei Töchtern in Üdersdorf niederließ, engagierte er sich beim TuS Daun und führte dessen Leichtathleten. 1987 wurde Frings zum Vorsitzenden der LG Vulkaneifel (LGV) und ein Jahr später des Leichtathletikkreises Vulkaneifel gewählt.
Doch seine Funktionärslaufbahn schien mit einer Herzerkrankung jäh zu enden. Doch 2005 wurde Frings zum zweiten Mal (bis 2012) Kreisvorsitzender.