Leichtathletik DIN A4-Blatt fehlt Hanna Kaiser zur DM-Medaille

Ulm · Der Leichtathletik-Nachwuchs aus der Region Trier hätte mit ein bisschen Glück mit Edelmetall und mindestens einer Finalteilnahme mehr nach Hause kommen können.

 Sprinter Florian Raadts von der LG Bernkastel-Wittlich blieb bei den Deutschen Jugendmeisterschaften erstmals unter elf Sekunden und erreichte das Halbfinale.

Sprinter Florian Raadts von der LG Bernkastel-Wittlich blieb bei den Deutschen Jugendmeisterschaften erstmals unter elf Sekunden und erreichte das Halbfinale.

Foto: Holger Teusch

Nur um die Länge eines DIN A4-Blatts schrammte Diskuswerferin Hanna Kaiser an ihrer ersten Medaille bei Deutschen Meisterschaften vorbei. 41,66 Meter weit warf die 17-Jährige von der LG Bernkastel-Wittlich bei den nationalen Jugend-Titelkämpfen am letzte Juli-Wochenende in Ulm. 35 Zentimeter fehlten zu Bronze in der Altersklasse U 18. Das ist etwas mehr, als ein DIN A4-Blatt lang ist.

Frustrierend sei das, sagte Trainer Daniel Steup. Nach dem fünften, ihrem besten Versuch lag Kaiser für einige Minuten auf dem Bronzeplatz. Doch dann ließ die Iffezheimerin Vanessa Kobialka die ein Kilogramm schwere Scheibe 42,60 Meter weit segeln. Sie schob Letizia Marsico (TV Wattenscheid) auf den dritten und Kaiser auf den undankbaren vierten Platz. Es siegte Meryem Gül (TV Norden) mit 46,03 Metern.

 Hanna Kaiser von der LG Bernkastel-Wittlich (im Hintergrund Trainer Daniel Steup) verpasste bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm eine Medaille im Diskuswurf der Altersklasse U 18 nur die Länge eines Blattes Schreibpapier.

Hanna Kaiser von der LG Bernkastel-Wittlich (im Hintergrund Trainer Daniel Steup) verpasste bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm eine Medaille im Diskuswurf der Altersklasse U 18 nur die Länge eines Blattes Schreibpapier.

Foto: Holger Teusch

„Es war kein schlechter Wettkampf von Hanna“, betont Steup. Und ihr Ziel, einer Platzierung unter den besten Fünf erreichte das Duo ja auch. „Aber ich habe vorher gesagt: Bloß nicht Vierte!“, sagt Steup. Diesen Platz hatte sein Schützling bereits vor zwei Jahren bei der U-16-DM belegt.

Sieben Hundertstelsekunden fehlten Johannes Hein als Siebten des zweiten 800-Meter-Vorlaufs in 1:57,53 Minuten zum Erreichen des Finals bei den unter 20-Jährigen (U 20). Pech könnte man sagen. Trainer Marc Kowalinski sieht es aber anders: „Hätte man ihm vor dem Rennen gesagt, dass er den Endlauf so knapp verpasst, hätte er das nicht geglaubt. Johannes hat eine mega-starke Leistung gezeigt.“ Nachdem er in dem unrhythmischen Rennen schon in der ersten Runde ins Stolpern geriet, attackierte der 19-Jährige 300 Meter vor dem Ziel. „Er kam aber nicht vorbei und das war vielleicht ein bisschen zu viel Kraft, die er aufbringen musste“, sagt Kowalinski. In der letzten Kurve kam er nach einem Rempler (die bei Mittelstreckenläufen nicht ausbleiben) noch einmal ins Stolpern und verlor die entscheidenden Meter.

Flott unterwegs waren auch die beiden 100-Meter-Einzelstarter aus der Region Trier. Kaisers LG-Kamerad Florian Raadts blieb als Vorlauf-Vierter der U 20 in 10,98 Sekunden sogar erstmals unter elf Sekunden. Im Halbfinale (sechster Platz in 11,13 Sekunden) war für den 18-Jährigen dann allerdings Endstation. Fürs Finale der besten Acht hätte er sich noch einmal um eine Viertelsekunde verbessern müssen. Persönliche Bestleistung hätte auch Maren Schumacher (PST) laufen müssen, um das U-18-Halbfinale über 100 Meter zu erreichen. Mit 12,73 Sekunden kam die 17-Jährige aber nah dran.

Pech hatten Schumacher, Charlotte Heucher, Lilian Steilen und Pema Hill mit der 4 x 100-Meter-Staffel. Der letzten Wechsel des PST-Quartetts klappte nicht (Wechselzone überlaufen), so dass das Team wie im vergangenen Jahr disqualifiziert wurde. „Die Mädels waren gut unterwegs“, lobt Trainer Thomas Fusenig seine Schützlinge und betont, dass sie den Kopf nicht in den Sand stecken. „Aller guten Dinge sind drei. Also auf ein Neues im nächsten Jahr!“

Auch Kowalinski sieht im 20. und damit letzten Platz in 12:19,52 Minuten von Elisa Lehnert über 3000 Meter der Altersklasse U 18 keinen Beinbruch. Als jüngste Teilnehmerin im Feld habe die PST-Läuferin viel Erfahrung sammeln können. Angesichts der schwierigen DM-Vorbereitung mit Verletzung und Auslandsaufenthalt habe er „großen Respekt, dass sie durchgelaufen ist“, sagte der ehemalige deutsche Vizemeister Kowalinski.

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