Dreimaliger Silvesterlauf-Sieger im Olympia-Finale

London · Alle deutschen Olympia-Starter auf den Langstrecken haben sich auch schon ihre Meriten beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten Bitburger-Silvesterlauf in Trier verdient. Der dreimalige Sieger Moses Kipsiro kämpft am Samstagabend sogar um Gold.

 Wie beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier ließ sich Arne Gabius (vorn) auch bei den Olympischen Spielen in London nicht von den Afrikanern einschüchtern.

Wie beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier ließ sich Arne Gabius (vorn) auch bei den Olympischen Spielen in London nicht von den Afrikanern einschüchtern.

Foto: Holger Teusch

Es hatte schon etwas tragisches: Da kämpft sich der Trierer-Silvesterlauf-Fünfte Arne Gabius im 5000-Meter-Vorlauf als zweitbester Europäer in 13:28,01 Minuten auf den siebten Platz vor und ausgerechnet der dreimalige Trier-Sieger (2005-07) Moses Kipsiro ist einer der zehn Läufer, die im zweiten Vorlauf schneller sind und den Tübinger aus dem Finale kicken. Der zweimalige Commonwealth-Games-Sieger aus Uganda steht am Samstag um 20.30 Uhr (MESZ) im Finale gegen 10 000-Meter-Olympiasieger Mo Farah aus Großbritannien. "Bei 3000 Meter habe ich einen Fehler gemacht. Da hätte ich vorne drin sein müssen", sagte Gabius nach seinem Rennen. Mitten drin sei es leichter zu laufen, als am Ende eines Pulks. Der Effekt gleiche bei Tempowechseln dem einer Ziehharmonika beim Autobahnstau.

Als einzige deutsche Langstrecklerinnen erreichten mit Gesa Krause (Frankfurt) und Antje Möldner-Schmidt (Cottbus) zwei Läuferinnen, die auch schon am letzten Tag des Jahres in Trier ihre Visitenkarte abgegeben haben, ein Olympia-Finale, das über 3000 Meter Hindernis. Die zweimalige Silvesterlauf-Juniorensiegerin Krause lief sowohl im Vorlauf in 9:24,91 Minuten als auch im Endlauf als Achte in 9:23,52 Minuten persönliche Bestzeit. Möldner-Schmidt, die 2008 beste Deutsche in Trier war, belegte in 9:21,78 Minuten den siebten Platz.

Silvesterlauf-Rekordsiegerin Sabrina Mockenhaupt (2005, 2007, 2010) war froh, dass sie sich nach einer Verletzung im Winter über 10 000 Meter als 17. in 31:50,35 Minuten durchgekämpft hatte. "Es ist schade, dass ich nicht in Topform war", sagte die 31 Jahre alte Silvesterlauf-Botschafterin von der LG Sieg, die auch über Marathon qualifiziert war.

Mit dem Erreichen des 1500-Meter-Halbfinales erfüllten sowohl Carsten Schlangen (Berlin, 2008 bester Deutscher in Trier) und die Silvesterlauf-Vorjahreszweite Corinna Harrer (Regensburg) ihre Erwartungen. Schlangen war über drei Kontinente getingelt, um in letzter Sekunde mit der Weltklassezeit von 3:33,64 Minuten die Olympianorm von 3:35,50 Minuten zu erfüllen. Auch im olympischen Vorlauf kämpfte er bis zum Schluss und warf sich mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung (in 3:41,51 Minuten) vor dem Spanier Diego Ruiz als Sechster ins Ziel. Im zweiten und schnelleren der beiden Halbfinalläufe hielt sich der Architekt lange an fünfter Position, die zum direkten Einzug ins Finale berechtigt hätten. Doch auf den letzten 400 Metern fehlten Schlangen das Stehvermögen. In 3:38,23 Minuten lief er als Elfter drei Sekunden an der Sensation vorbei. Nach der Jagd auf die Olympianorm und leichten Beugerproblemen habe die Zeit für die richtig knackigen Einheiten und den letzten Schliff gefehlt, sagte der 31-Jährige.

Sensationell nur um 0,23 Sekunden verfehlte Corinna Harrer das Finale. Kraftsparend rollte die 21 Jahre alte Regensburgerin im ersten Halbfinale mit und hatte auf den letzten 300 Metern noch die Energie für einen furiosen Endspurt auf den siebten Platz in 4:05,70 Minuten - nur rund 1,5 Sekunden über ihrem in diesem Jahr dreimal verbesserten Hausrekord. Im Vorlauf hatte sich die Trierer Silvesterlauf-Zweite noch schwerer getan, ging weite Wege und sicherte sich knapp in 4:07,83 Minuten ihren Finalplatz.

Enttäuschung dagegen bei Irina Mikitenko (Gelnhausen). Die deutsche Marathon-Rekordlerin, die auch auf der Trierer Fünf-Kilometer-Strecke mit 15:16 Minuten die bisher beste Zeit einer Deutschen gelaufen war (2000) konnte bei ihrem fünften Olympiastart nur bis zur Hälfte der Marathondistanz mit der Spitze mitgehen und belegte in 2:26:44 Stunden den 14. Platz. Susanne Hahn (Saarbrücken), 2007 Silvesterlauf-Zweite, kam in 2:30:22 Stunden auf Rang 32 ins Ziel.

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