Ein Jahr Schule für mehr als 35 Kinder

Ellscheid · Schritt für Schritt Gutes tun, lautete zum wiederholten Mal das Motto beim Benefizlauf in Ellscheid. Diesmal werden Kinder im indischen Solur unterstützt, einer Gegend, aus der auch sieben in Indien geborene Adoptivkinder, die jetzt in der Vulkaneifel leben, stammen.

 Läufer jeden Alters laufen, so oft sie können, eine 600 Meter oder einen Kilometer lange Runde, um Geld für Kinder im südindischen Solur zu sammeln. TV-Foto: Holger Teusch

Läufer jeden Alters laufen, so oft sie können, eine 600 Meter oder einen Kilometer lange Runde, um Geld für Kinder im südindischen Solur zu sammeln. TV-Foto: Holger Teusch

(teu) Timo Schlössers dunkle Hautfarbe erinnert an die indischen Wurzeln - aber sonst nichts. Als Baby wurde er im "Snehalaya", dem "Haus der Freundschaft" in Solur von seinen leiblichen Eltern zur Adoption freigegeben und kam in den Vulkaneifelkreis. Das geschehe in Indien auch heute noch, sagt der 22-Jährige.

Geld wird in Sachleistungen investiert


Im Frühjahr reiste Timo Schlösser erstmals nach Solur. 60 Kilogramm Hilfsgüter brachte er gemeinsam mit einem Freund mit. "Es ist ein tolles Gefühl, den Kindern dort mit kleinen Dingen, mit Stiften und Blöcken, eine Freude zu machen", erzählt er. Trotz allen Fortschritts, Indien sei nach wie vor ein sehr armes Land. "Mit knapp 60 Euro kann man den Kindern dort eine Schulausbildung ermöglichen", sagt Timo Schlösser.

In die Ausbildung soll auch das Geld fließen, das am vergangenen Samstag beim Ellscheider Spendenlauf von etwa 100 Läufern gesammelt wurde. Eine 600 Meter lange Runde für Kinder und eine einen Kilometer lange für Erwachsene hatte Organisatorin Inge Umbach abgesteckt. Auch die Kreisbeigeordnete und Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt machte als Schirmherrin mit. "Ich packe doch meine Schuhe aus dem Rucksack und laufe erstmals seit Jahren wieder", sagte die Schirmherrin und trabte vier Runden.

Das Prinzip des Ellscheider Spendenlaufs war das gleiche wie bei vielen anderen Veranstaltungen dieser Art: Sponsoren (im Zweifelsfall der Läufer selbst) gaben je nach gelaufener Strecke eine bestimmte Summe. So kamen am Lauftag 2150 Euro in bar zusammen. "Das ist noch nicht alles. Manche wollen noch überweisen", sagt Inge Umbach. Aber bereits der Barbetrag reicht, um 35 indischen Kindern für ein Jahr eine Schulausbildung zu garantieren.

Das Geld werde in Sachleistungen investiert. Wie in Deutschland sei auch in Indien eine Auszahlung an bedürftige Familien problematisch, erklärte Rainer Stein. Der Leiter des Dauner Jugendamts pflegt den direkten Kontakt zu den "Schwestern der Nächstenliebe", die das "Haus der Freundschaft" in Solur betreiben.

Spenden-Konto: Nummer 926331702 bei VB Rhein-Ahr-Eifel (BLZ 57761591)

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