Leichtathletik Einmal New-York-Marathon, zweimal Bestzeit

New York/Trier · Mit Kai Merten von der TG Konz läuft am Samstag der fünftbeste Deutsche beim weltgrößten Marathon beim Deulux-Lauf in Langsur mit. Der nationale Rekordler Arne Gabius belegte in New York in 2:12:57 Stunden den elften Platz.

 Stolz und glücklich mit der Finisher-Medaille des New-York-Marathon kehrte der für die TG Konz startende Trierer Kai Merten vom weltgrößten Lauf über 42,195 Kilometer heim.

Stolz und glücklich mit der Finisher-Medaille des New-York-Marathon kehrte der für die TG Konz startende Trierer Kai Merten vom weltgrößten Lauf über 42,195 Kilometer heim.

Foto: Kai Merten/privat

„New York ist ein Traum und die Bestzeit ist gigantisch“, sagt Kai Merten. Nur fünf Wochen, nachdem der 40-Jährige von der TG Konz in Berlin seinen persönliche Marathon-Rekord auf 2:34:33 Stunden geschraubt hatte, verbesserte er sich am ersten November-Sonntag beim weltgrößten 42,195-Kilometer-Lauf in New York noch einmal um elf Sekunden auf 2:34:22 Stunden. Damit ist Merten in diesem Jahr der schnellste Marathonläufer im Leichtathletikverband Rheinland (LVR). In New York war Merten fünftbester Deutscher (108. Platz Gesamt, 14. M 40). Als Elfter verpasste Arne Gabius, der mit 2:08:33 Stunden den deutschen Rekord hält, in 2:12:57 Stunden die direkte Olympia-Qualifikation um einen Platz.

Eine Bestzeit habe er auf der bekannt schweren Strecke durch den Big Apple nie im Visier gehabt, beteuert Merten. Einmal den berühmtesten Marathon laufen sei sein Traum gewesen, den er sich mit einer Hauruck-Aktion erfüllte: Hinflug Freitag, Rückflug am Sonntagabend New Yorker Zeit kurz nach dem Rennen. „Am Samstag bin ich dann ein bisschen durch die Stadt gegangen. Als meine Uhr mehr als 20 000 Schritte anzeigte, war ich geschockt und bin nur noch schnell zum nächsten Italiener Pasta essen“, erzählt Merten lachend.

Am Renntag klingelte bereits um 3.45 Uhr der Wecker. Schon zweieinhalb Stunden vor dem Start (9.40 Uhr) legt die letzte Fähre für die Teilnehmer am Startbereich auf Staten Island an. Dann heißt es Warten. „Ich hatte dicke Sachen zum Wegwerfen an“, erzählt Merten, wie er sich warm hielt. Seine in Berlin aufgestellte Bestzeit hätte zwar für einen Startblock weiter vorne im Feld der 53 508 Finisher (Rekord, darunter 1071 Deutsche) gereicht, aber angemeldet hatte sich Merten mit seinem 2018 aufgestellten Resultat von 2:57 Stunden. Sein Bitte, noch den Startblock zu wechseln zu können, wurde aber resolut abgewehrt. „Man merkt, dass die viel Erfahrung haben. Da gibt es kein links und kein rechts, nur geradeaus.“

Der 40-Jährige ging unbekümmert (Merten sagt „blauäugig“) in sein viertes 42,195-Kilometer-Rennen (Debüt 2017 in Köln in 3:22 Stunden). „Ich hatte im Vorfeld natürlich viel über den Lauf und die Strecke gelesen. Da hieß es, durch Brooklyn sei das schnellste Teilstück. Da müsse man aufpassen, nicht zu überziehen“, erzählt Merten. Doch auf diesen ersten 21 Kilometer dachte er dann: „Wenn man schnell laufen kann, laufe ich auch schnell. Der erste Schock war dann die Bestzeit bei Halbmarathon.“ Auf der Pulaski Bridge an der Grenze des Stadtteils Queens zeigte seine Uhr knapp eine neue 21,1-Kilometer-Bestzeit (offiziell: 1:15:13 Stunden).

Dass er das Tempo auf dem anspruchsvollen New Yorker Kurs nicht würde halten können war Merten klar. Dass es nun schwer werden würde und er kämpfen musste, auch. Das nahm der Familienvater, dessen Ehefrau und Kinder zu Hause in Trier vor dem Fernseher mitfieberten, aber in Kauf. „Über die Queensboro Bridge nach Manhattan war schon hart und der Anstieg durch den Central Park zum Ziel hat sich ganz schön gezogen. Da musste ich beißen und habe dauernd auf die Uhr geschaut.“

Anders als nach dem Berlin-Marathon, als Merten nur eine Woche lang ein reduziertes Laufprogramm von 60 Kilometern absolvierte, bevor er den Umfang wieder auf 100 Kilometer hochschraubte, war er diesmal am Tag nach dem Marathon k.o.: „Ich fühle mich wie zusammengefaltet. Das kann aber auch am langen Flug liegen.“ Trotzdem ist sein nächster Start bereits geplant. „Beim Deulux-Lauf will ich mit einer 33er Zeit auf zehn Kilometer am liebsten noch eine 36-Minuten-Zeit im Bit-Cup löschen“, kündigt Merten an, am Samstag (9. November) in Langsur wieder an der Startlinie zu stehen. „Mit dem Lauf in Föhren eine Woche nach Berlin hat das ja auch gut geklappt.“

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