Fehlende Meter in Gerolstein als Ausgleich für Echternach
Gerolstein · Die Freude über die guten Zeiten beim 26. Gerolsteiner Stadtlauf währte nur kurz. Die Strecke des Zehn-Kilometer-Hauptlaufs war rund 100 Meter zu kurz. Linda Betzler aus Igel und der Marokkaner Ammouta Younges siegten.
Noch vor zehn Jahren hätte nur eine nachträglich Vermessung Klarheit geschafft, vorgestern zeigte bei vielen Läufern ein Blick auf ihre Uhr im Ziel nicht nur eine gute Zeit, sondern auch einen Grund für diese: Zwischen 100 und 300 Meter weniger als zehn Kilometer zeigten die Chronometer, die satellitengestützt per GPS auch die gelaufenen Strecke messen, an.
Der Parcours des Gerolsteiner Stadtlaufs war zu kurz! Bauarbeiten machten Änderungen nötig. Einen brutalen Anstieg am Wendepunkt auf dem Kylltalradweg wollte man aber nicht ins Streckenprofil aufnehmen, erklärte Jochen Kowalinski vom SV Gerolstein.
Die meisten Läufer nahmen es gelassen: Beim vorangegangenen Wertungslauf zum Bitburger-Läufercup in Echternach sei die Strecke etwas zu lang gewesen. Dass die Strecke in Gerolstein, dem dritten von neun Rennen zur Kurz "Bit-Cup" genannten Laufserie, zu kurz gewesen sei, sei nun ein Ausgleich, war zu hören. Im Bitburger-Läufercup werden die besten sechs Zeiten eines Teilnehmers addiert, um die Cup-Wertung zu erstellen.
Auch bei korrekter Streckenlänge hätte Ammouta Younges den Streckenrekord von Marc Kowalinski (30:57 Minuten) wohl geknackt. Der Marokkaner, der zuletzt den Halbmarathon beim Mittelrhein-Marathon gewonnen hatte, siegte in 30:22 Minuten vor seinem Landsmann Charai Abderrazzak (30:54). Hinter den Belgiern Roger Königs (31:27) und Eddy Vandeputte (31:41) war Philipp Klaeren (PST Trier/32:15) bester Läufer der Region. Den spannenden Dreikampf bei den Frauen entschied die für die LG Rhein-Wied startende Linda Betzler aus Igel in 36:20 Minuten für sich.