Benefizlauf für Burundi und Erdbebenhilfe Ferdi lässt seine Bank rechts liegen (Foto)

Bekond · Miriam Engel von der TG Konz und Markus Wolff vom LT Schweich gewinnen das Zwölf-Kilometer-Rennen beim Zitronenkrämerlauf in Bekond. Läufer spenden 1453 Euro für Burundi und Erdbebenopfer.

Ferdinand Kremer aus Ensch machte auf seiner Hausstrecke beim Zitronenkrämerlauf mit Start und Ziel in Bekond Werbung für einen der schönsten Aussichtspunkte auf die Moselschleife bei seinem Heimatort.

Ferdinand Kremer aus Ensch machte auf seiner Hausstrecke beim Zitronenkrämerlauf mit Start und Ziel in Bekond Werbung für einen der schönsten Aussichtspunkte auf die Moselschleife bei seinem Heimatort.

Foto: Holger Teusch

Ferdinand Kremer hatte noch jede Menge Luft. „Ist der Ausblick nicht herrlich?“, fragte der 72-Jährige, genannt Ferdi. Nicht während eines Sonntagsspaziergangs, sondern eines Lauf-Wettkampfs. Der Zitronenkrämerlauf von Bekond führt an einem der schönsten Aussichtspunkte oberhalb von Ensch vorbei. An dieser Stelle hat der in dem Moselort lebende Kremer eine Bank errichtet. Einfach, aber zweckmäßig.

Für den imposanten Ausblick über die Moselschleife blieben den Läufern an diesem Sonntagvormittag nur einige Sekunden. Ferdis Bank blieb unbenutzt. Auch vom Erbauer selbst. Dabei hätte der für den LT Schweich startete Läufer die rechte Hand der Laufstrecke liegende Erholungsmöglichkeit guten Gewissens nutzen können. Mit 1:03:17 Stunden für die sehr anspruchsvollen, weil bergigen zwölf Kilometer auf seiner Hausstrecke war er (wieder) und mit fast einer Viertelstunde Schnellster der Über-70-Jährigen.

14. Zitronenkrämerlauf in Bekond
46 Bilder

14. Zitronenkrämerlauf in Bekond

46 Bilder
Foto: Holger Teusch

Knapper ging es an der Spitze bei den jüngeren Läufern zu. Er habe gehofft, etwas schneller zu sein, erklärt Gesamtsieger Markus Wolff. Kremers Vereinskamerad wiederholte in 45:50 Minuten seinen Vorjahressieg. Bereits an Ferdis Aussichtspunkt nach gut drei Kilometern hatte der 38-Jährige einen Vorsprung auf Dominik von Wirth (diesmal Zweiter in 49:08) herausgelaufen. 2022 hatten der Lauftreff-Abteilungsleiter der TG Konz und Oliver Ewen aus Pünderich noch lange an Wolffs Fersen gehangen. Dieser Druck fehlte Wolff diesmal. Vielleicht war auch die Strecke durch die Regenfälle der vergangenen Wochen nur etwas schwieriger. Denn nur noch der Drittplatzierte Thomas Ernsdorf (LT Schweich/49:46) blieb noch unter 50 Minuten. Vor einem Jahr gelang das noch sieben Läufern.

Bei den Frauen feierte Miriam Engel ihren dritten Sieg in Folge. In 57:31 Minuten war sie 20 Sekunden schneller, als 2022 und sogar fast zwei Minuten gegenüber 2020 (2021 fiel der Zitronenkrämerlauf wegen Corona aus). Hinter der 41-Jährigen von der TG Konz belegten Viola Rech (58:41) und Nadine Weidner (1:02:40, beide LT Schweich) die weiteren Plätze. Auf der etwa 6,5 Kilometer langen Kurzstrecke war eine der Jüngsten die Schnellste: Lisa Wihl (LT Schweich) ließ in 30:24 Minuten alle übrigen Läufer hinter sich.

Insgesamt rund 1500 Euro spendeten die Läufer beim Zitronenkrämerlauf von Bekond aktiv für ein Schulbauprojekt in Afrika und die Erdbebenhilfe.

Insgesamt rund 1500 Euro spendeten die Läufer beim Zitronenkrämerlauf von Bekond aktiv für ein Schulbauprojekt in Afrika und die Erdbebenhilfe.

Foto: Holger Teusch

Im Ziel gab es für alle wieder eine Zitrone, um an den Obsthändler Ambrosius Carove zu erinnern, der auf den Moselhöhen vor fast 400 Jahren ermordet wurde. Der Anstieg zu seinem Gedenkkreuz gibt dem Bekonder Lauf seinen Namen. Die Sieger bekamen handgemachte Medaillen aus Schiefer und Kartoffeln. Damit macht der Ausrichterverein Bekond aktiv darauf aufmerksam, dass es beim Zitronenkrämerlauf auch um den Kampf gegen den Hunger in der Welt geht. 1453 Euro kamen diesmal allein am Lauftag zugunsten eines Schulbauprojekts in Burundi und der Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien zusammen. Bereits im Vorfeld waren mehr als 4000 Euro gesammelt worden.

 Markus Wolff vom LT Schweich ließ beim Zitronenkrämerlauf die von seinem Vereinskameraden Ferdinand Kremer errichtete Bank auf dem Weg zum Sieg rechts liegen.

Markus Wolff vom LT Schweich ließ beim Zitronenkrämerlauf die von seinem Vereinskameraden Ferdinand Kremer errichtete Bank auf dem Weg zum Sieg rechts liegen.

Foto: Holger Teusch
 Obwohl das trübe Wetter die Aussicht aufs Moseltal noch etwas trübte und die Strecke alles andere als einfach ist, hatten die Teilnehmer des Zitronenkrämerlaufs, wie hier eine Gruppe des LT Schweich, offensichtlich jede Menge Spaß.

Obwohl das trübe Wetter die Aussicht aufs Moseltal noch etwas trübte und die Strecke alles andere als einfach ist, hatten die Teilnehmer des Zitronenkrämerlaufs, wie hier eine Gruppe des LT Schweich, offensichtlich jede Menge Spaß.

Foto: Holger Teusch
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort