Das bringt Kraft

Es muss nicht alles neu sein, um modern zu sein. Ein Beispiel ist das Training mit der Kettlebell, einer Eisenkugel mit Griff. Vor allem in Russland und der Sowjetunion hat dieses Training eine lange Tradition. Über die USA kommt diese Sportart jetzt auch wieder nach Deutschland.

Die Kettlebell, zu Deutsch Kugelhantel, ist ein denkbar simples Gerät. Die Eisenkugel hat einen Durchmesser von etwa 20 bis 30 Zentimetern. Dazu kommt ein Griffbügel. Üblicherweise werden diese Hanteln in den Gewichten 16, 24 und 32 Kilogramm hergestellt. Es gibt aber auch schon Kugelhanteln mit vier oder acht Kilogramm, ebenso ganz schwere bis zu 64 Kilogramm. Die Gewichtsklassen gehen auf die russische Gewichtseinheit Rud (16 Kilogramm) zurück.
Die Kugeln können im Aussehen variieren. Es gibt zum Beispiel unterschiedliche Beschaffenheiten der Oberfläche und unterschiedlich dicke Griffe. Im Gegensatz zu vielen Trainingsgeräten in Fitnessstudios sind die Kugelhanteln freie Gewichte.
Sie fordern nicht nur isolierte Muskeln, sondern ganze Muskelgruppen. Dabei wird auch die Koordination geübt.
Besonders beliebt sind die Kettlebells bei Kampfsportlern, weil damit Kraft und Explosivkraft trainiert werden. Typische Übungen mit der Kugelhantel sind das Schwingen der Hantel zwischen den Beinen. Diese Bewegung kann mit einem oder mit beiden Armen durchgeführt werden.
Man kann die Hantel auch um die Körpermitte oder den Kopf kreisen lassen. Außerdem gibt es das Reißen, das Umsetzen und das Stoßen. In Russland wurden die Kugeln unter anderem von Muskelmännern genutzt, um bei Zirkusvorführungen ihre Kraft zu demonstrieren. Auch beim Militärsport wurde die Kugelhantel eingesetzt.
In den USA wird die Kettlebell seit Beginn des 21. Jahrhunderts wieder verstärkt eingesetzt.
Vor allem Kampfsportler sowie Militär, Polizei und Sicherheitskräfte nutzen das einfache aber effektive Trainingsgerät. noj

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort