Gerolstein: Stadtlauf-Jubiläum lockt

Ein Vierteljahrhundert Stadtlauf-Geschichte wird am Samstag beim 25. Gerolsteiner Stadtlauf gefeiert. Die Macher blicken auf eine sehr bewegte Geschichte.

 Beim 25. Gerolsteiner Stadtlauf hoffen die Ausrichter des SV Gerolstein am Samstag trotz der Fußball-Weltmeisterschaft wieder auf viele Teilnehmer. TV-Foto: Holger Teusch

Beim 25. Gerolsteiner Stadtlauf hoffen die Ausrichter des SV Gerolstein am Samstag trotz der Fußball-Weltmeisterschaft wieder auf viele Teilnehmer. TV-Foto: Holger Teusch

Gerolstein. Die einen kamen ganz ohne, die anderen mit halber und wieder andere trugen ihre Startnummer in der Hand. Wenn Rainer Bungard vom Gerolsteiner Stadtlauf 1990 erzählt, kann er heute darüber lachen. Vor 20 Jahren stand dem Mann, der die Veranstaltung seit der Premiere 1986 begleitet, der Schweiß auf der Stirn - und nicht nur, weil es ein brütendheißer Tag war.

"Wir hatten extra stabile Startnummern in Köln bestellt", erinnert sich Bungard. Geliefert wurde bedruckter Karton. Dick, aber nicht resistent gegen Wasser. Erst weichte der Läuferschweiß die Startnummern auf. Dann gab der ein oder andere Becher Wasser, den sich die Teilnehmer zur Abkühlung über den Kopf schütteten, ihnen den Rest.

Irgendwie schafften es die Verantwortlichen des SV Gerolstein trotzdem, eine brauchbare Ergebnisliste zu erstellen. Aber ausgerechnet die erste Frau fehlte. Ein Läufer in der Liste mit der Startnummer 10 weckte Bungards Interesse. Er telefonierte mit dem Mann, der sich entschuldigte: "Ich konnte leider nicht bei euch laufen." Der vermeintliche Läufer mit der Startnummer 10 war die Läuferin mit der Startnummer 100. Die letzte Null war abgerissen.

"Es ging immer durch die Stadt", sagt Bungard über die Tradition als Stadtlauf. Einige Jahre sei man zwar in den Kasselburger Weg und auf eine Wendepunktstrecke zwischen Gerolstein und Pelm ausgewischen, doch mit der Fertigstellung der Stadthalle Rondell ging es zurück ins Zentrum. Seit vergangenem Jahr führt die Strecke nur noch eine statt vier Runden durch die Innenstadt. Die fehlenden Kilometer werden auf dem Kylltalradweg gesammelt. Dadurch ist der Parcours flacher geworden.

Von Siegerzeiten wie Mitte der 1990er Jahre können die Gerolsteiner nur träumen. Ein Sponsor lockte mit Prämien hochkarätige Läufer. Am schnellsten waren 1997 die Weißrussin Marina Belajewa mit 33:41 Minuten und drei Jahre später Thomas Omwenga aus Kenia mit 29:25 Minuten. Wegen des WM-Viertelfinales werden alle Läufe verschoben. Die Begegnung Deutschland-Argentinien kann im Rondell verfolgt werden.

Anmeldung bis eine halbe Stunde vor dem Start in der Stadthalle Rondell.

Extra

Neuer Stadtlauf-Zeitplan: 18.15 Uhr Jungen und Mädchen Jahrgänge 2002 und jünger (500 Meter), 18.30 Uhr Jedermannlauf mit Walking (5000 Meter), 18.35 Uhr Jungen und Mädchen Jahrgänge 1999 bis 2001 (1000 Meter), 19.30 Uhr Hauptlauf mit Wertung zum Bitburger-Läufercup (10 000 Meter), 19.35 Uhr Jungen und Mädchen Jahrgänge: 1995-98 (2500 Meter)

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