Leichtathletik Gesa Krause läuft deutschen Rekord

Zürich · Die Hindernisläuferin des Vereins Silvesterlauf Trier verbessert ihre eigene nationale Bestzeit beim Diamond-League-Finale in Zürich um vier Sekunden.

Gesa Krause läuft deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis
Foto: Holger Teusch

(teu) Nach knapp drei Wochen Training in Davos ist Gesa Krause präzise wie eine Schweizer Uhr wieder in Topform. Die 27-Jährige vom Verein Silvesterlauf lief in Zürich, beim Finale zur Diamond League, der Königsklasse der Leichtathletik-Sportfeste, in 9:07,51 Minuten so schnell wie noch nie zuvor. Ihren fast auf den Tag genau zwei Jahre alten deutschen Rekord (9:11,87 Minuten) verbesserte sie um mehr als vier Sekunden. Damit hat die zweimalige Europameisterin und WM-Dritte von 2015 ein großes Ziel erreicht: unter 9:10 Minuten zu laufen.

Dabei zerriss Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Weltrekord: 8:44,32 Minuten) schnell das Feld der 13 Läuferinnen. Schon nach dem ersten Kilometer (2:51,89 Minuten) hatte die Afrikameisterin die Tempomacherinnen hinter sich gelassen. Doch das Tempo konnte Chepkoech nicht halten. Nachdem sie für den zweiten Kilometer bereits über drei Minuten (3:06,71) benötigte kam die Konkurrenz immer weiter auf und die Kenianerin konnte sich nur noch mit 9:01,71 Minuten als Siegerin ins Ziel und damit 50 000 Dollar Preisgeld retten.

Gesa Krause erfasste die Situation direkt und lief taktisch klug. In der entscheidenden Rennphase hatte sie noch genügend Kraft, um einige Konkurrentinnen, darunter die amtierende Weltmeisterin Emma Coburn aus den USA (Sechste in 9:10,01 Minuten) zu überholen. Krause erreichte als Fünftplatzierte ihr bestes Diamond-League-Resultat nach dem Sieg im Rennen von Rabat 2017.

Im ersten Interview zeigte sich Krause überglücklich über ihre neue Bestzeit. „Ich habe sehr hart dafür gearbeitet. Endlich konnte ich zeigen, wozu ich fähig bin“, sagte sie. Seit Oktober vergangenen Jahres hatte die keinen trainingsfreien Tag mehr. Die meiste Zeit verbringt sie in Höhentrainingslagern. In die Höhe von Davos geht es auch zu Beginn der kommenden Woche wieder zurück.

Davor steht aber am Sonntag die Rückkehr ins Berliner Olympiastadion. Bei Istaf läuft Krause die selten angebotene 2000-Meter-Hindernisdistanz. Dass auf der blauen Bahn ihre vier Jahre alte deutsche Bestzeit von 6:04,20 Minuten fällt, ist nach Krauses Auftritt in Zürich wahrscheinlich. Sogar die längst überfällige, 15 Jahre alten Weltrekords der Russin Gulnara Samitova (5:59,4 Minuten) scheint in greifbare Nähe zu rücken.

Die Doppelbelastung Zürich und drei Tage später Berlin hat das Duo Krause und Trainer Wolfgang Heinig bewusst mit Blick auf die Weltmeisterschaft Ende September in Doha gewählt. Fast auf den Tag genau einen Monat später finden in der arabischen Wüste Vorlauf (27. September) und Finale (30. September) über 3000 Meter Hindernis im gleichen zeitlichen Abstand statt.

Es sei großartig, mit einem nationalen Rekord und so einer solchen Zeit zum Saisonhöhepunkt zu fahren. „Bei den Weltmeisterschaften möchte ich vorne mitmischen“, sagt Krause. Dass sie das kann, zeigt die Bronzemedaille von Peking 2015.

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