Leichtathletik Gesa Krause: Keine EM-Titelverteidigung!

Trier/Davos · Die deutsche Hindernislauf-Rekordhalterin vom Verein Silvesterlauf Trier sagt eine Woche vor Beginn der European Championchips in München ihren Start aus gesundheitlichen Gründen ab.

 Leider kein Jubelbild mit Gesa Krause wie 2018 in Berlin bei der Heim-EM in München: Die Läuferin vom Verein Silvesterlauf Trier sagte aus gesundheitlichen Gründen ihren Start ab.

Leider kein Jubelbild mit Gesa Krause wie 2018 in Berlin bei der Heim-EM in München: Die Läuferin vom Verein Silvesterlauf Trier sagte aus gesundheitlichen Gründen ihren Start ab.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Gesa Krause weiß: Eine Heim-Europameisterschaft wie sie am 15. August in München beginnt, wird es so schnell nicht mehr geben. Und die Chance, zum dritten Mal in Folge Europameisterin zu werden, sowieso nicht. Entsprechend schwer fiel der Hindernisläuferin des Trierer Vereins Silvesterlauf die Absage ihres Starts im Münchener Olympiastadion, den sie am späten Freitagvormittag, 13 Tage vor dem Vorlauf über 3000 Meter Hindernis, via Social Media bekannt gab. „Ich bin mir bewusst, dass eine EM in München nicht wiederkommt. Das ist sportlich und emotional bitter“, schreibt sie.

Die Hoffnung, nach Krankheit und der nicht zufriedenstellenden Weltmeisterschaft in Eugene wieder in Form zu kommen, währte lange. Zuletzt postete Krause in ihrer Instagram-Story noch Bilder von ihrem bevorzugten Höhentrainingsort Davos in den Schweizer Alpen. Der dritte Europameisterschaftstitel in Folge nach 2016 in Amsterdam und 2018 bei der Heim-EM in Berlin, es wäre eine weitere Krönung ihrer Karriere mit schon so vielen Höhepunkte gewesen.

Im Nachhinein zeigten schon Vor- und Endlauf der WM Mitte Juli, dass bei der deutschen Rekordlerin (9:03,30 Minuten) grundsätzlich etwas nicht stimmte. Nach einer hartnäckigen Erkältung im Juni qualifizierte sie sich in Eugene im Vorlauf mit deutscher Jahresbestzeit von 9:21,02 Minuten fürs Finale. Aber das war bereits der reinste Kampfeswille, der sie 2015 und 2019 zu WM-Bronze und im vergangenen Jahr zum fünften Platz bei den Olympischen Spielen getrieben hatte. Aber jetzt reichte selbst die gegenüber anderen WM-Jahren um einen Tag verlängerte Zeit zwischen Vor- und Endlauf nicht zur ausreichenden Erholung.

„Meine Regenerationszeit ist zurzeit deutlich länger als gewohnt“, erklärt Krause in ihrer Stellungnahme zum EM-Verzicht. In Eugene lief sie im Finale nicht um die Medaillen, sondern kam gar nicht erst in Tritt. Obwohl aussichtslos an letzter Stelle liegend, beendete sie das Rennen aber nicht vorzeitig: die vielleicht bittersten siebeneinhalb Runden ihres Lebens.

Für Krause heißt es nun (weiter) Ursachenforschung trieben. „Mein aktueller Gesundheitszustand hat einen tieferen medizinischen Hintergrund, der nicht auf die Schnelle zu lösen ist. Es war endlos schwer, nun diese Entscheidung zu treffen, aber nach Rücksprache mit meinem Trainer und meinem Ärzteteam weiß ich, dass es die einzig richtige ist. Mein Körper kann derzeit keinen Wettkampfsport betreiben und daher steht meine Genesung an erster Stelle“, schrieb sie zwei Tage nach ihrem 30. Geburtstag gestern auf Instagram.

In München wird Gesa Krause auch als Zuschauerin nicht die Wettkämpfe verfolgen: „Das würde ich nicht ertragen!“ Eine Reisegruppe des Silvesterlauf-Vereins wird am 20. August trotzdem zum Hindernislauf-Finale anreisen. „Es ist jammerschade, dass Gesa dann leider nicht am Start sein kann“, sagt Vorstandssprecher Hans Tilly und stärkt der Topathletin den Rücken: „Wir stehen voll hinter Gesa und ihrer Entscheidung, keine gesundheitlichen Risiken einzugehen.“

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