Leichtathletik-Weltmeisterschaft Gesa Krause zum sechsten Mal im WM-Finale

Eugene · Die Hindernisläuferin vom Verein Silvesterlauf Trier steigert sich um mehr als 20 Sekunden und kämpft sich zur sechsten Finalteilnahme in Folge bei einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft.

 Europameisterin Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier) hat sich trotz widriger Vorzeichen zum sechsten Mal in Folge ins 3000-Meter-Hindernislauf-Finale einer Weltmeisterschaft gekämpft.

Europameisterin Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier) hat sich trotz widriger Vorzeichen zum sechsten Mal in Folge ins 3000-Meter-Hindernislauf-Finale einer Weltmeisterschaft gekämpft.

Foto: dpa/Michael Kappeler

(teu) Gut eine Viertelstunde hieß es Zittern für Gesas Krause, dann rollten bei der deutschen Hindernislauf-Rekordlerin ein paar Tränen der Freude und Erleichterung: Um 0,08 Sekunden hat sich die zweimalige Europameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene am Samstagabend das Finale erreicht. Zum sechsten Mal in Folge bei einer WM und seit 2011 bei jedem internationalen Großereignis. Darauf kann - und ist - Gesa Krause stolz sein!

Auch auf ihr Kämpferherz! Alles, was die WM-Dritte von Doha 2019 im Kampf um den siebten Platz im zweiten von drei Vorläufen über 3000 Meter Hindernis investierte, zahlte sich am Ende aus. Im letzten Qualifikationsrennen durfte nur eine der nicht direkt fürs Finale zugelassenen Läuferinnen (Platz eins bis drei) schneller sein als Krause (9:21,02 Minuten). Die Zwischenzeiten: etwa gleich. Als das Ergebnis über die Bildschirme flimmerte, die Erleichterung: Die Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin Courtney Frerichs (übrigens ebenso wie Ex-Weltmeisterin Emma Coburn (ebenfalls USA) im ersten Vorlauf) zieht als Viertplatzierte über ihre Zeit (9:17,91) ins Finale. Aber die erst 17 Jahre alte frisch gebackenen U-18-Weltrekordlerin Sembo Almayew aus Äthiopien (9:21,10) lässt Krause knapp hinter sich.

„Das zeigt, dass man bis zum letzten Meter kämpfen muss. Wenn ich hinten raus aufgegeben hätte, wäre ich jetzt nicht im Finale“, sagte Krause im Sportschau-Interview. Und Trainer Wolfgang Heinig fügte an: „Das war wie ein Endlauf.“ Nach dem Saisoneinstieg in Stockholm am 30. Juni mit 9:44,44 Minuten lag sie nach der Jahresbestzeit an drittletzter Stelle der Meldeliste. Qualifiziert für die WM war die Olympiafünfte allerdings aufgrund der Weltrangliste (aktuell Rang acht).

Dass sich Krause um mehr als 20 Sekunden steigern musste, zeigt auch das immer größere Leistungsdichte im Hindernislauf der Frauen. „Das im Vorlauf 9:01 gelaufen wird, das hatte ich so auch noch nicht“, sagte Krause zur Vorlaufschnellsten Norah Jeruto aus Kasachstan (9:01,54 Minuten, eine gebürtige Kenianerin). Und: „Mit 9:21 als Letzte qualifiziert fürs Finale, das ist ein ganz neues Niveau. Das war mir aber bewusst. Ich dachte schon, man muss um 9:20 laufen.“ Knapp zehn Sekunden langsamere Zeiten reichten bisher immer fürs WM-Finale.

 Lea Meyer vom ASV Köln lief trotz eines Sturzes kopfüber in den Wassergraben im WM-Vorlauf in Eugene das Rennen in einer guten Zeit zu Ende.

Lea Meyer vom ASV Köln lief trotz eines Sturzes kopfüber in den Wassergraben im WM-Vorlauf in Eugene das Rennen in einer guten Zeit zu Ende.

Foto: dpa/Martin Rickett

Dann hätte es auch Lea Meyer geschafft. Die Deutsche Meisterin lief trotz eines spektakulären Sturzes, bei dem sie kopfüber im Wassergraben landete 9:30,81 Minuten und damit fünf Sekunden langsamer, als bei ihrem Bestzeit-Rennen vor knapp drei Wochen in Stockholm. Das sei eine bemerkenswerte Leistung, zollte Krause ihrer Zimmerkollegin Respekt. Sie hoffen, dass die 24-Jährige gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehe. Vielleicht ähnlich wie Krause vor fünf Jahren, als sie im WM-Finale in London als Mitfavoritin gehandelt stürzte und in den Folgejahren Europameisterin wurde und WM-Bronze gewann.

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