Vom Trimm-Dich-Pfad im Trierer Weißhauswald ist wenig übrig geblieben, nur einige Hunde mit ihren Frauchen oder Herrchen nutzen den Weg noch zum Spazieren. „Ein klassischer Trimm-Dich-Pfad ist aus sportmedizinischer Sicht auch überholt“, sagt Holger Jungandreas.
Er ist Sportwissenschaftler und arbeitet im Gesundheitspark in der Engelstraße. Täglich läuft er vom Petrisberg aus in die Stadt hinunter. In der Stadt schnappt er sich sein Rad und radelt zu seinem Arbeitsplatz. Nachmittags geht es dann wieder per Rad und zu Fuß zurück nach Hause.
Der leidenschaftliche Jogger dreht dann meist noch eine kleine Runde auf dem Petrisberg. Eine seiner Laufrunden belebte vor etwa einem Jahr eine alte Idee wieder: „Vor rund 20 Jahren hatte ich schon mal ein Konzept für einen Trimm-Dich-Pfad in der Nähe des Römerbrunnens erarbeitet“, erzählt Jungandreas. Das Projekt habe damals nicht realisiert werden können, weil kurzfristig ein Geldgeber ausgefallen sei. „Danach geriet es in Vergessenheit."
Nun will er seiner Idee zu einer Renaissance verhelfen: „Meine Laufstrecke rund um den Fernsehturm eignet sich hervorragend, um dort einen modernen Fitnesspfad einzurichten“, schwärmt der sportliche Fitnessfan. „Die Stationen, die mir vorschweben, haben nichts mit dem klassischen Trimm-Dich-Pfaden gemein. Es soll auch kein Fitnessstudio im Wald entstehen“, ergänzt Jungandreas.
Das geplante Angebot solle dazu animieren, ganzjährig Sport im Freien zu treiben. „Bewegung soll den Menschen Spaß machen." Die angebotenen Übungen sollen Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer trainieren.
Das Projekt ist mit der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg und der zuständigen Forstverwaltung abgestimmt. Was allerdings fehlt, ist das notwendige Geld. „Die Kosten liegen bei rund 20 000 Euro“, schätzt Jungandreas. „Im Gegensatz dazu liegen die Behandlungskosten für Bewegungserkrankungen in Deutschland jährlich bei etwa 30 Milliarden Euro."
Jungandreas schimpft: „Leider hat der Gesundheitssport keine Lobby.„ Aufgeben will er sein Projekt trotzdem nicht. Zwei Sponsoren für den Fitnesspfad habe er schon, erzählt er. „Ich hoffe, dass ich weitere Sponsoren finden kann."