Skilanglauf Jan Stölben erwartet taktischen WM-Sprint
Whistler · Am Sonntag geht es in der Spezialdisziplin des Manderscheider Skilangläufers bei den U-23-Weltmeisterschaften in Kanada um Medaillen.
Angepasst an die amerikanische Westküstenzeit (neun Stunden) hellwach muss Jan Stölben bei seinen ersten WM-Rennen in Kanada sein. Mit dem Sprint über 1,2 Kilometer beginnt für den Skilangläufer vom SLV Ernstberg die U-23-Weltmeisterschaft in Whistler. Am Sonntagabend (29.1.) geht es im üblichen Format über Prolog („Einzelzeitfahren“), Viertel- und Halbfinale zur Medaillenvergabe.
„Der Sprint könnte dieses Mal sehr taktisch gestaltet werden“, glaubt Stölben, der bereits zum dritten mal bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften dabei ist. Der 21-Jährige ist seit Montag in Kanada. Noch am vergangenen Samstag hatte Stölben in Italien als bester Deutscher erstmals in ein Weltcup-Viertelfinale vorgestoßen. Anschließend ging es chauffiert von Mutter Christine zum Frankfurter Flughafen, um am frühen Sonntagmorgen noch den Flieger nach Kanada zu erwischen. Inzwischen hat der einzige Rheinland-Pfälzer in der Skilanglauf-Nationalmannschaft die Strecke inspiziert. „Direkt am Anfang ist der einzige Anstieg und anschließend geht es länger bergab, bevor am Ende ein ewig langes flaches Stück zum schieben kommt. Wahrscheinlich werden alle bis ins Stadion warten, um zu attackieren“, so Stölben.
Sein Ziel: Top Ten! Das ist gleichbedeutend mit dem Erreichen des Halbfinales. Von der reinen Kraft und Ausdauer her ist Stölben einer der besten. Das hat der Manderscheider mit seinen zahlreichen Prolog-Siegen gewiesen. Auch taktisch hat er sich weiterentwickelt: „Ich glaube, dass ich dieses Jahr einen ordentlichen Sprung gemacht habe.“ Bei der Konkurrenz sieht er ein großes Fragezeichen vor den norwegischen U-23-Athleten. Die Skandinavier sind so stark, dass ihr ältester Nachwuchs nur selten die Chance, zu Kontinental- oder gar Weltcups mitgenommen zu werden.
Der Ausgang des Sprints entscheidet auch mit, ob Stölben in der 4 x 5-Kilometer-Mixed-Staffel eingesetzt wird. Das werde er wohl erst am Freitag, am Tag vor dem Mannschaftswettbewerb erfahren. Ein Staffeleinsatz ist attraktiv. Denn: „Ziel einer deutschen Staffel sollte immer eine Medaille sein“, sagt Stölben. Ob er noch im Distanzrennen zum Einsatz kommt (am wahrscheinlichsten dann über zehn Kilometer am Freitag (3.2.), entscheidet sich ebenfalls erst kurzfristig.