Leichtathletik Ein Jugend-DM-Abschied, zwei Debüts

Rostock · Diskuswurf-Landesrekordlerin Hanna Kaiser startet zum letzten Mal bei Deutschen Jugendmeisterschaften. Lilian Schmidt und Jan Gerth feiern in Rostock ihr Debüt.

 Auf den letzten Drücker, eine Woche vor dem Meldeschluss, lief Jan Gerth (Zweiter von rechts) vom Post-Sportverein Trier beim SWT-Läufermeeting im Moselstadion über 3000 Meter die U-18-Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften. In Rostock feiert er sein DM-Debüt.

Auf den letzten Drücker, eine Woche vor dem Meldeschluss, lief Jan Gerth (Zweiter von rechts) vom Post-Sportverein Trier beim SWT-Läufermeeting im Moselstadion über 3000 Meter die U-18-Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften. In Rostock feiert er sein DM-Debüt.

Foto: Holger Teusch

(teu) Es ist Hanna Kaisers letzte Möglichkeit auf die ersehnte Medaille bei Deutschen Jugendmeisterschaften nach drei vierten Plätzen in den Jahren 2017, 2019 und 2020. Im kommenden Jahr ist die Diskuswerferin von der LG Bernkastel-Wittlich (Jahrgang 2002) nicht mehr startberechtigt. Bei der Jugend-DM in Rostock am Wochenende (30. Juli bis 1. August) feiert die Abiturientin ihren Abschied aus der Nachwuchsklasse.

Bis vor wenigen Wochen schienen die Chancen gut, dass Kaiser ihre Leichtathletik-Jugendzeit am Samstagabend (18.45 Uhr) mit Edelmetall beendet. Mitte Juni verbesserte sie mit dem Ein-Kilo-Diskus den 36 Jahre alten U-20-Rheinland-Pfalz-Rekord auf 48,98 Meter. Damit steht sie an dritter Stelle der DM-Meldeliste. Mit der frischgebackene U-20-EM-Fünften Pia Northoff (TV Wattenscheid/53,80) und Letizia Marsico (TV Angermund/51,01) liegen nur zwei Junioren-Europameisterschafts-Teilnehmerinnen vor der Moselanerin.

Doch Anfang des Monats zog sich Kaiser bei den Sportprüfungen für das angestrebte Lehramtstudium eine Rückenverletzung zu. Diese hat sie dank Gürtel, der der 19-Jährigen Halt und Sicherheit bietet, im Griff. Bei einem Wurftraining verletzte sie sich aber am Knie. Erst am vergangenen Dienstag konnte Kaiser wieder werfen - aus dem Stand, ohne Drehung. Trotzdem sagt sie: „Ich habe nun ein gutes Gefühl für den Wettkampf.“ Aber angesichts der schwierigen Vorbereitung rückt die ersehnte DM-Medaille an der Ostsee in den Hintergrund. „Genießen und Spaß haben“, sagt Kaiser, möchte sie.

Während Kaiser auf die Erfahrung von mittlerweile sechs DM-Teilnahmen zurückgreifen kann, feiern Lilian Schmidt und Jan Gerth vom Post-Sportverein Trier (PST) in Rostock ihr Debüt. Beide liefen erst in der letzten Qualifikationswoche die Normen über 2000 Meter Hindernis beziehungsweise 3000 Meter der Altersklasse U 18. „Lilly ist gut drauf und freut sich richtig“, sagt PST-Mittelstreckentrainer Marc Kowalinski und lobt ihre Hürdentechnik und seinen Trainerkollegen Thomas Fusenig: „Sie hat einen schönen lockeren Stil über die Hindernisse. Das hat sie bei Thomas gelernt.“ Schmidts langjähriger Trainer, der seinen Schützling am Sonntagmorgen (Startzeit 9.45 Uhr) in Rostock auch betreuen wird, führt das auf die vielseitige Ausbildung zurück: „Man merkt, dass Lilly früher Mehrkampf gemacht hat.“ Sie sei körperlich stark und auch mutig.

Das Erlebnis der Deutschen Meisterschaften genießen und die Erfahrung mitnehmen sollen die PST-Teilnehmer, sagt Kowalinski. Dazu gehört auch der bereits im vergangenen Jahr qualifizierte Simon Quint, der wie Gerth über 3000 Meter bei den Unter-18-Jährigen startet. Im Kampf um die Medaillen wird das PST-Trio kaum eingreifen können. Gemeinsam in einem Lauf (Freitag, 18.25 Uhr) sollen die beiden Jungen aber ihre Möglichkeiten nutzen, sagt Kowalinski: „Ich habe gesagt: Wenn es so ein Bummelrennen wird wie vergangenes Jahr, sollen die beiden nach vorne gehen und ihr Tempo laufen.“ Zu verlieren haben sie nichts.

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