Triathlon Am Ende gehört Jens Roth doch der MMT-Rekord

Zell · Der Schnellste wäre beim Paccor Mittelmosel-Triathlon fast nicht als Sieger der Olympischen Distanz geehrt worden. Nach einem Jahr Pause erlebte Zell eine gelungene Neuauflage.

 Aerodynamisch raste Jens Roth den Zeller Hausberg Barl hinunter zu seinem vierten Sieg auf der Olympischen Distanz beim Mittelmosel-Triathlon.

Aerodynamisch raste Jens Roth den Zeller Hausberg Barl hinunter zu seinem vierten Sieg auf der Olympischen Distanz beim Mittelmosel-Triathlon.

Foto: Holger Teusch

(teu) Das Rennen über die Olympische Distanz beim zehnten Paccor Mittelmosel-Triathlon in Zell dominierte Jens Roth nach Belieben. Das Zittern begann für den 31-Jährigen von Tri Post Trier (TPT) erst nach dem Zieleinlauf. Auf der „Brücke der Unsterblichkeit“, wie die Triathlon-Organisatoren des TSV Bullay-Alf die Holzkonstruktion nennen, auf der die Läufer die Radstrecke überqueren, um ins Ziel zu gelangen jubelte Roth noch über seinen vierten Sieg. Kurz darauf stand er mit dem Kürzel DSQ für disqualifiziert zusammen mit Marc Eggeling am Ende der Ergebnisliste.

Die beiden schnellsten hatten beim Zieleinlauf ihre Startnummer auf den Rücken gedreht. Und es schien, als wollten die Kampfrichter diesmal die Regel (Nummer beim Laufen vorn) rigoros durchsetzen. Nach dem Jubel wähnte sich Roth in einem schlechten Film. „Das kann kein Mensch verstehen“, sagte nicht nur der Schnellste, sondern auch Simon Schwarz. Der Triathlet des TuS Ahrweiler wäre als Drittplatzierter der Nutznießer der Disqualifikationen gewesen. „Ich fühle mich nicht als Sieger“, sagte er allerdings, als er drei Stunden lang ganz oben auf der Ergebnisliste stand.

 Die Mosel brodelte beim Start zum zehnten Mittelmosel-Triathlon in Zell.

Die Mosel brodelte beim Start zum zehnten Mittelmosel-Triathlon in Zell.

Foto: Holger Teusch

So lange dauerte es, bis Roth und Eggerlings Einspruch gegen ihre Disqualifikation verhandelt und die beiden Erstplatzierten wieder am Anfang des Klassements standen. „Ich habe gleich gesagt, dass das nicht sein kann“, sagte Roth erleichtert. Mit seinen vierten ersten nach 2011, 2016 und 2017 krönte er sich zum alleinigen MMT-Rekordsieger (bisher zusammen mit Tim Meyer aus dem Westerwald, Sieger 2009, 2010, 2012).

 Sara Bund führte als Gesamtzweite auf der Olympischen Distanz des Mittelmosel-Triathons in Zell das Frauen-Team von Tri Post Trier auf den zweiten Platz im dritten Wertungsrennen zur RVT-Liga.

Sara Bund führte als Gesamtzweite auf der Olympischen Distanz des Mittelmosel-Triathons in Zell das Frauen-Team von Tri Post Trier auf den zweiten Platz im dritten Wertungsrennen zur RVT-Liga.

Foto: Holger Teusch

Wie schon bei seiner Triathlon-Premiere vor neun Jahren kam Roth nach zwei Kilometern Schwimmen in der Mosel (22:30 Minuten) mit großen, fast zweiminütigen Vorsprung aus dem Wasser. „Auf dem Rad habe ich mich gewundert, dass ich nicht weiter von Marc wegkam“, erzählte er. Trotzdem verlor Eggeling auf den 40 Kilometern mit zwei Anstiegen auf den Zeller Hausberg Barl eine weitere Minute. Zeit, die der 22-Jährige beim Laufen nicht mehr aufholen konnte. „Ich wollte einfach mal zeigen, dass ich auch laufen kann“, sagte Roth. Bei seinem Triathlon-Debüt 2010 hatte er bis zur Abschlussdisziplin geführt, wurde dann aber bis auf den vierten Platz durchgereicht. Mit 38:51 Minuten für 10,4 Kilometer ließ er diesmal nichts anbrennen. Nach 2:01:26 Stunden hatte er rund zwei Minuten Vorsprung auf Eggeling (2:03:21) und Schwarz (2:03:42).

 Sabrina Bühler kämpfte sich als Teil des Frauen-Teams von Tri Post Trier zweimal den Zeller Hausberg Barl hinauf und leistete so ihren Beitrag zum zweiten Platz des Trierer Teams im dritten Wertungsrennen zur RVT-Liga.

Sabrina Bühler kämpfte sich als Teil des Frauen-Teams von Tri Post Trier zweimal den Zeller Hausberg Barl hinauf und leistete so ihren Beitrag zum zweiten Platz des Trierer Teams im dritten Wertungsrennen zur RVT-Liga.

Foto: Holger Teusch

Wie Roth mit vier ist auch Bianca Grosse mit drei Siegen (2015, 2017, 2019) nun MMT-Rekordgewinnerin. „Dadurch, dass so viele Starter waren, hatte ich gar nicht den Überblick, wo ich liege“, erzählte die 42-Jährige, die aus Dill im Hunsrück stammt. Zwischendurch fiel auch noch Grosses Uhr aus. Hinter Grosse (2:27:08 Stunden Wettkampfzeit) führte Sara Bund als Zweitplatzierte (2:30:19) das Frauen-Liga-Team von Tri Post Trier (mit Helge Ortl, Sabrina Bühler und Judith Seitz) im dritten Wertungsrennen der RTV-Ligen hinter Saarbrücken auf den zweiten Platz.

Mit Nicolas Saurenz als Gesamt-Siebten (2:18:22), Nikolai Haase, Jonas Horn, Marius Kolz und Julian Thiebes belegte auch die zweite Tri-Post-Mannschaft in der ersten RTV-Männer-Liga hinter Mülheim-Kärlich den zweiten Platz. Die Senioren (ab 40 Jahre) Andreas Bund, Markus Quirin, Engel Mathias Koch und Christian Herber wurden in der Mastersliga Dritte. Außer Roth gewannen es bei den gleichzeitig ausgetragenen Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in den Altersklassen Bund (W 35), Horn (Junioren), Saurenz (M 25), Koch (M 55), Marco Schleyer (TuS Daun, M 45), Uwe Lellinger (TG Konz, M 70) Landestitel.

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