Silvesterlauf Gesa Krause und Haile Gebrselassie schockiert

Trier · Aus aller Welt erreichten Anteilsschreiben zur Amokfahrt auf der Silvesterlauf-Strecke den Ausrichterverein. Spendenaktion am 31. Dezember.

Gesa Krause und Haile Gebrselassie schockiert über Trierer Amokfahrt
Foto: Holger Teusch

Tausende Läufer und auch die weltbesten Ausdauerleister kennen den Trierer Hauptmarkt vom Bitburger-0,0%-Silvesterlauf als Ort des Miteinanders, der Freude und Fröhlichkeit. Umso schockierter reagierten einige der Stars der bisher 30 Rennen laut des Vereins Silvesterlauf Trier (die 31. Auflage ist wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben worden, der TV berichtete) auf die Nachricht von der Amokfahrt am 1. Dezember, die auch auf einem Teil der Laufstrecke Leid und Schrecken verbreitete.

„Was für eine schreckliche Nachricht, ich wünsche den Menschen in Trier die Stärke, die sie benötigen“, schrieb Haile Gebrselassie. Der zweimalige Olympiasieger und Multi-Weltrekordler aus Äthiopien, der während seiner Ära als weltbester Langstreckenläufer im Jahr 2009 den Silvesterlauf in Trier gewonnen hatte, reagierte ebenso betroffen und geschockt, wie Gesa Krause. Die 28 Jahre alte zweimalige Hindernislauf-Europameisterin, die seit 2017 für den Verein Silvesterlauf Trier startet, meldete sich aus dem Trainingslager in Kenia: „Es ist schrecklich, was in Trier passiert ist und auch wenn ich keine Bürgerin der Stadt bin, so bin ich in den letzten Jahren ein Teil dieser Stadt geworden“, schrieb Krause, die seit 2007 regelmäßig zum Jahresabschluss in Deutschlands ältester Stadt läuft. „Es ist mir wichtig, euch in diesen von tiefer Trauer geprägten Tagen mein Mitgefühl auszusprechen. Vor allem denen, die den unfassbar großen Schmerz ertragen müssen, geliebte Menschen verloren zu haben“, sagte Krause laut Silvesterlauf-Renndirektor Berthold Mertes am Telefon.

Dem Mitbegründer des „deutschen Sao Paulos“ liegen zahlreiche weitere Beileidsbekundungen, aber auch Hilfsangebote aus aller Welt vor. Der frühere 1500-Meter-Vizeeuropameister Carsten Schlangen aus Berlin schrieb: „Wenn wir irgendetwas tun können, um vom Silvesterlauf ein Zeichen zu setzen, dann bin ich dabei. Ich denke an einen gemeinsamen Gedenklauf, bei dem für die Familien gespendet wird.“

Der Gedanke des Berliners wird zum Jahreswechsel aufgenommen. Alle rund 100 Elite-Athleten, die vor der Absage des diesjährigen Silvesterlaufs bereits in den Startlisten standen, erhalten eine Gedenk-Startnummer mit der Bitte am 31. Dezember die Renndistanz von fünf Kilometern (Frauen) oder acht Kilometer (Männer) wo auch immer auf der Welt auf Zeit zu laufen und ein Foto ihrer Aktion nach Trier zu schicken. Der Verein Silvesterlauf Trier ruft gleichzeitig dazu auf, zugunsten der Opfer der Amokfahrt auf das offizielle Konto (Kontoinhaber: Stadt Trier mit Kontozusatz: „Trier steht zusammen“, IBAN: DE83 5855 0130 0001 1217 55, BIC: TRISDE55XXX, Sparkasse Trier) zu spenden. Für jeden an Silvester laufenden Spitzenathleten überweist der Club 20 Euro (mindestens 2000 Euro).

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